Micronas litt im 1. Quartal 2009 unter den Absatzeinbrüchen im Automobilsektor sowie der im Februar eingeleiteten Restrukturierung. Dadurch sank der Netto-Umsatzerlös gegenüber dem Vorjahresquartal um 34,3 Prozent auf rund 53, 41 Mio. Euro.
Allein die im Februar entschiedene Restrukturierung belastet das Ergebnis mit rund 86, 03 Mio. Euro. Der Betriebsverlust vor Sondereinflüssen für das 1. Quartal verschlechterte sich gegenüber dem Vorquartal von kanpp 7,17 Mio. Euro auf knapp 19,53 Mio. Euro. Diese Verschlechterung resultiert im Wesentlichen durch die schlechte Fabrikauslastung.
Der Betriebsverlust inklusive Restrukturierungskosten (EBIT) betrug rund 105,56 Mio. Euro. Der Verlust für das 1. Quartal 2009 beläuft sich auf kanpp 103,70 Mio. Euro. Als eine Folge dieser Ergebnisse stellt der Automotive-Halbleiter-Spezialist die nicht im geplanten Teilverkauf an Trident Microsystems enthaltenen Aktivitäten von Consumer bis zum Jahresende ein.
Der Bereich Automotive wird weiter geführt und die Diversifizierung in neue Märkte, wie Industrieprodukte und Weiße Ware weiter vorangetrieben. Mit Hilfe dieser Restrukturierungs-Maßnahmen will Micronas die Aktionsfähigkeit aufrecht erhalten und eine Basis schaffen, um das Unternehmen bei einer konjunkturellen Erholung erfolgreich weiterentwickeln zu können.
Der Bereich Automotive war im ersten Quartal stark von der Automobilkrise betroffen. Die Aufträge im 1. Quartal sind dementsprechend tiefer ausgefallen, was zu der Auslastungs-Verschlechterung der Produktionsanlagen in Freiburg führte. Nachdem Micronas im 1. Quartal die Produktion bereits für 16 Tage einstellte, wurde ab Mitte April am Standort Freiburg Kurzarbeit für die rund 750 Mitarbeiter eingeführt.
Im Bereich Consumer verminderte sich der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 43.9 Prozent auf CHF 44.7 Millionen. Der Verlust vor Sondereinflüssen betrug CHF 29.7 Millionen, davon entfallen CHF 14.5 Millionen auf die tiefe Fabrikauslastung. Im ersten Quartal wurden Rückstellungen für die Restrukturierung von CHF 129.5 Millionen der Erfolgsrechnung belastet; dementsprechend resultierte ein Betriebsverlust (EBIT) von insgesamt CHF 159.2 Millionen.
Wie Micronas am 1. April mitgeteilte, wird Trident Microsystems die Frame-Rate-Converter-, Demodulator- und Audio-Produktlinie erwerben. Der Verkauf soll bis 30. Juni 2009 vollzogen sein, wenn die Voraussetzungen dazu erfüllt sind (z.B. die Erteilung von behördlichen Zustimmungen). Rund 100 Mitarbeiter außerhalb und 80 Mitarbeiter innerhalb Deutschlands behalten damit ihre Arbeitsplätze. Außerdem wird die Schließung der von Trident nicht übernommenen Teile des Bereichs Consumer fortgesetzt. Micronas geht davon aus, dass bis Ende Juni die Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben und die Restrukturierung bis Ende 2009 abgeschlossen sein wird.
Vom Übergang zu einer abgespeckten Organisation - ohne Consumer-Aktivitäten - ist auch die Freiburger Produktion betroffen, die deshalb ebenfalls restrukturiert wird. Die Auslastung der installierten Maschinenkapazität fiel im 1. Quartal auf ca. 50 Prozent.