Der Markt für automobile Kamerasysteme wächst kontinuierlich. Daher drängen viele Unternehmen – egal aus welcher Zulieferbranche – in dieses Marktsegment, um sich ein Stück dieses Wachstumsmarktes zu sichern. Ein Konkurrenz- und Preiskampf ist somit vorprogrammiert.
Laut der Studie von IMS Research gestaltet sich die Zuliefer-Landschaft für automobile Kamerasysteme immer komplexer – ein Trend der sich seit etwa zwei Jahren beobachten lässt. Die führenden Systemlieferanten dieses Marktsegments entwickeln bereits ihre eignen Kameramodule und trotzdem drängen immer mehr neue und hoch spezialisierte Zulieferunternehmen in den Markt, die das gesamte Applikationsspektrum für automobile Kamerasysteme abdecken wollen. Alles in Allem sind 20 bis 25 Zulieferer in diesem Marktsegment mit Kameramodulen und Vision-Systemen vertreten – ob mit Fokus auf die Entwicklung oder die Produktion. Aber nur eine Hand voll besitzt aktuell Verträge oder befindet sich schon in der Produktion.
Hinzu kommt, dass laut der Studie »The World Market for Automotive Camera Modules« von IMS Research allein die drei Top-Kameramodul-Lieferanten zusammen rund 80 Prozent des Marktvolumens im Geschäftsjahr 2008 abdeckten. Diese drei Marktführer befinden sich laut den Analysten in einer komfortablen Ausgangssituation, da sie sich derzeit noch gegen die harte Konkurrenz junger, hungriger Unternehmen mit einer Vielzahl neuer und weiterentwickelter Technologien behaupten können.
Eines dieser aufstrebenden Unternehmen ist Adasens, ein Gemeinschaftsunternehmen von Omron und Ficosa. Denn im Zuliefermarkt für automobile Vision-Sensoren ist der Konkurrenzdruck höher als in dem für Kameramodule – im Geschäftsjahr 2007 war dieses Marktsegment – aufgrund einer Mixtur aus neuen Zulieferern (inklusive einiger Start-up-Unternehmen) und den etablierten Systemlieferanten – stark fragmentiert. Trotz dem stetigen »Kommen und Gehen« von Zulieferbetrieben in den letzen Jahren, ist die Zahl der Marktbegleiter im Großen und Ganzen relativ stabil geblieben – während ein Zulieferer den Markt verlassen hat, sprang ein anderer an dessen Stelle ein. Vor allem Sensorhersteller für Mobiltelefone haben sich in den wachsenden Automotive-Markt Stück für Stück angeschlossen. Allerdings gestalten sich die Anforderungen des Marktes für automobile Bildverarbeitungssysteme anders als im Markt für Mobiltelefone – vor allem in Bezug auf Langzeitverfügbarkeit und in punkto Stabilität bezüglich Umgebungstemperatur oder der raueren Einsatzbedingungen.
Aus diesem Grund lässt sich der Markt für automobile Vision-Systeme nur sehr schwer mit dem Gesamtmarkt für Bildverarbeitungssysteme und –sensoren vergleichen. Allein im Geschäftsjahr 2009 werden knapp 18,4 Mio. Sicherheitskameras und über 800 Mio. Mobiltelefone ausgeliefert – die Zahl der Kameramodule hingegen, welche in Fahrzeugen verbaut sind, wird sich nur auf 4,7 Mio. Einheiten belaufen. Daher gehen die Analysten von IMS Research davon aus, dass neue Spieler im Markt für automobile Vision-Sensoren, wie beispielsweise Sharp, dazu verdammt sind, ihre Entwicklungseffizienz immens zu steigern oder anderfalls den Markt nach nur kurzem Gastspiel wieder zu verlassen – wie schon so viele andere Unternehmen zuvor.