Fiat: Opel-Retter oder Kredit-Hai?

23. April 2009, 13:15 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de

Laut Aussage des Opel-Betriebsratschefs Klaus Franz plant Fiat Opel zu übernehmen. Doch die Opel-Belegschaft lehnt die Pläne des italienischen Autobauers ab, da Fiat laut Franz keine Partnerschaft sondern die in Aussicht gestellten Bürgschaften will.

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Der angeschlagenen GM-Tochter Opel steht laut Aussage gegenüber der dpa von Klaus Franz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Opel, eine Übernahme durch Fiat bevor. Die Beschäftigten von Opel lehnen den Einstieg der Italiener jedoch ab, weil Fiat keine strategische Partnerschaft anstrebe sondern dadurch nur an Bürgschaften kommen will. »Fiat hat 14,2 Mrd. Euro Schulden und richtig dicke Liquiditätsprobleme. Die kommen derzeit nicht an Geld«, erklärte Franz gegenüber der dpa.

Franz geht davon aus, dass Fiat nach der Bundestagswahl in Deutschland massiv Stellen abbauen werde, da beide Unternehmen direkte Konkurrenten in allen Segmenten sind. »Für so ein durchsichtiges Konzept können die Regierungen keine Bürgschaften geben«, forderte Franz von der Regierung. Neben seiner Funktion als Gesamtbetriebsratsvorsitzender ist Franz auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Opel.

Nach Informationen des Spiegel plant Fiat schon am kommenden Dienstag eine Absichtserklärung unterzeichnen. Im Vorfeld hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel einem möglichen Opel-Investor ab Ende März staatliche Unterstützung in Aussicht gestellt. Von Seiten GMs war bisher nichts zu den Aussagen von Franz zu hören. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass die Opel-Mutter derzeit mit mehreren Investoren verhandelt.


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