Wachstum bei Profinet bremst Profibus nicht
Die viel beschworene Verdrängung der Feldbus- durch Echtzeit-Ethernet-Systeme hat zumindest im Rahmen der von der Profibus-Nutzerorganisation (PNO) verantworteten Techniken noch nicht begonnen.
Nach wie vor werden pro Jahr mehr als zehnmal so viele Profibus- als Profinet-Knoten installiert. Dies ergab die im Auftrag der PNO notariell durchgeführte Zählung der im vergangenen Jahr installierten Profibus-, Profinet- und Profisafe-Knoten. Anno 2008 wurden demnach etwa 460.000 Profinet-fähige Automatisierungsgeräte (exklusive Infrastruktur-Komponenten wie Switches oder Hubs, inklusive Proxies) ausgeliefert, was die Anzahl der bislang installierten Profinet-Knoten auf rund 1,6 Millionen erhöhte. Gleichzeitig gingen aber etwa 5 Millionen Geräte mit Profibus-Schnittstelle an Kunden, so dass Ende 2008 insgesamt 28,3 Millionen Knoten installiert waren. Erst Ende 2003 hatte Profibus die Grenze von 10 Millionen Knoten überschritten. In knapp vier Jahren, Ende 2012, will die PNO mit Profibus die 50-Millionen-Hürde nehmen.
»Die Profibus-Technik verbreitet sich weiterhin mit rasender Geschwindigkeit«, kommentierte der PNO-Vorstandsvorsitzende Jörg Freitag die Zahlen. »Morgen wird aber Profinet genauso wie heute schon Profibus eine allumfassende Lösung für die industrielle Kommunikation sein. Bereits jetzt ist Profinet das marktführende Industrial-Ethernet-System gemessen an den Verkaufszahlen. Bis Ende 2010 rechnen wir mit ungefähr 3 Millionen installierten Profinet-Knoten.«
In der Summe von 28,3 Millionen Profibus-Knoten enthalten sind die - Stand Ende 2008 - 4,8 Millionen Profibus-DP- und PA-Knoten in der Prozessindustrie. Ein Jahr zuvor waren dies nur 4,0 Millionen. Die Zahl der Profibus-PA-Geräte stieg im Laufe des Jahres 2008 von 750.000 auf 880.000.
Prozentual das stärkste Wachstum verzeichnete Profisafe, die Safety-Version von Profibus und Profinet, und zwar von 410.000 Knoten Ende 2007 auf 630.000 Knoten ein Jahr später. Die Zahl der Profisafe-Systeme nahm gleichzeitig von 41.000 auf 66.000 zu.
