Der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bleibt bei seiner Prognose eines Rückgangs der Maschinenproduktion von 20 Prozent im Jahr 2009. Für 2010 rechnet der Verband mit einem leichten Produktionswachstum.
»Dass der deutsche Maschinenbau im laufenden Jahr ein Produktionsminus von 20 Prozent hinnehmen muss, davon gehen wir weiterhin aus«, erläutert VDMA-Präsident Dr. E.h. Manfred Wittenstein. Für 2010 erwartet der Verbandsvorsitzende eine Stabilisierung auf dem Durchschnittsniveau von 2009, was im Jahresverlauf einem leichten Wachstum der Maschinenproduktion entspreche. »Allerdings werden Produktion und Umsatz in den ersten Monaten 2009 ihr Vorjahresniveau noch verfehlen«, sagt Wittenstein. »Später im Jahr werden im Vorjahresvergleich auch wieder Plusraten geschrieben.«
Seine Zuversicht bezieht Wittenstein »aus der Tatsache, dass namhafte Wirtschaftsindikatoren weltweit eine zyklische Erholung signalisieren.« In Anbetracht des Niveaus, auf dem diese Erholung stattfinde, sei es jedoch schwer für ihn, »hier von einem Aufschwung zu sprechen.« Allerdings habe sich die globale Industrieproduktion, wenn auch moderat, von ihrem Tiefstpunkt lösen können. »Und so, wie wir als exportabhängige Branche vom Einbruch der weltweiten Industrieproduktion in besonderer Weise in Mitleidenschaft gezogen wurden, so werden wir von der Erholung besonders profitieren können«, betont Wittenstein. »Vorausgesetzt, wir haben nicht an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Aber auch hier bin ich optimistisch.«
Im Juni arbeiteten im Maschinen- und Anlagenbau 241.000 Personen kurz, also rund jeder Vierte. Bis Ende Juli hat die Branche die Kernmannschaft um 24.000 Stellen verkleinert und beschäftigt aktuell 930.000 Mitarbeiter. »Wir rechnen mit einem Abbau von insgesamt bis zu 60.000 Stellen im Jahresverlauf«, verdeutlicht Wittenstein. »Das entspricht im Jahresdurchschnitt einem Rückgang um 2,0 Prozent. Im Vergleich zum Produktion- und Umsatzrückgang von 20 Prozent wird deutlich, wie vorsichtig und verantwortungsvoll die Maschinenbauer hier handeln.«
Die vom VDMA einmal jährlich ausgewerteten Daten für den internationalen Maschinenaußenhandel der 42 wichtigsten Lieferländer zeigen für 2008, dass der deutsche Maschinenbau seine Rolle als Exportweltmeister nicht nur verteidigt, sondern seine Führungsposition sogar leicht ausgebaut hat. Sein Anteil am Welthandel mit Maschinen lag 2008 bei 19,2 Prozent nach 19,0 Prozent ein Jahr zuvor. Die beiden größten Wettbewerber, die USA auf Platz 2 und Japan auf Rang 3, haben dagegen jeweils zwei Zehntelpunkte ihres Anteils eingebüßt. Sie kamen auf 11,7 bzw. 10,7 Prozent. Italien erreichte 9,1 Prozent und hat ebenfalls ganz marginal verloren (2007: 9,2 Prozent).
Große Veränderungen gab es auf dem 5. Platz: Die VR China steigerte ihren Anteil deutlich von 7,2 Prozent 2007 auf 8,6 Prozent 2008. »Das ist ein mehr als achtbarer Erfolg«, führt Wittenstein aus. »China entwickelt sich immer mehr zum auch international bedeutenden Wettbewerber.« Der VDMA-Präsident wies allerdings darauf hin, dass die chinesischen Maschinenexporte in nennenswertem Ausmaß aus Unternehmen stammen, die sich im Auslandsbesitz befinden.
Die Ergebnisse des internationalen Maschinenaußenhandels attestieren der Branche laut Wittenstein eine starke Wettbewerbsposition. »Doch darauf können wir uns nicht ausruhen«, stellt er klar. »Unsere Position ist nicht gesetzt - wir müssen sie jedes Jahr neu erkämpfen. Wir stellen uns darauf ein, dass die VR China mit großen Schritten weiter aufholt. Um unsere Position erfolgreich zu verteidigen, müssen wir unsere Anstrengungen bei Forschung und Entwicklung noch erhöhen.«