Die eWON-Plattform besteht aus mehreren Hardware-Varianten, die alle für die Hutschienenmontage geeignet sind, sich aber hinsichtlich ihrer technischen Features unterscheiden. Manche Geräte sind zum Beispiel in der Lage, beim Datenlogging bis zu 130 000 Messwerte aufzuzeichnen. Sämtliche Geräte verfügen über ein integriertes Modem. Die Anbindung an diverse SPS-Systeme kann entweder über eine serielle Schnittstelle erfolgen oder aber – für den Fall, dass eine Siemens-SPS im Einsatz ist – über die integrierte, Siemens-spezifische MPI-Schnittstelle (Multi-Point-Interface). Über diese sind die Geräte voll in den Step7-Simatic-Manager von Siemens integriert, womit – wie bereits erwähnt – keine sonst übliche Teleservice-Software benötigt wird. Über die Netzwerk-Schnittstelle ist auch ein Zugriff auf Bediengeräte, IPCs, PCs oder weitere netzwerkfähige Geräte möglich. Zusätzlich lassen sich mit dieser Lösung komplette Datenbausteine aus der SPS auslesen und darüber ein Alarmmanagement realisieren, welches Meldungen per SMS, E-Mail oder FTP verschickt. Auch die Quittierung dieser Werte ist parametrierbar. Für alle Anwendungen ist keinerlei Änderung des SPS-Programms erforderlich – alle Funktionen werden ausschließlich über die Teleservice-Lösung projektiert.
Dadurch, dass die Teleservice-Lösung web-basiert ist, liegen bei Doering nun an jedem Arbeitsplatz die Messwerte vor. Auch von der Ferne kann jeder über das Internet und die IP-Adresse des Gerätes Einblick in die Anlage nehmen. – Dies ist besonders interessant für Betriebe, die im Mehrschichtbetrieb fertigen und nachts nur eine Notbesetzung vorhalten. Durch eine eigene Telefonnummer, einen Benutzernamen und ein Kennwort ist die Anlage vor den Eingriffen Unbefugter geschützt. Auch ein Zugriff per Callback ist möglich. Dabei ruft ein Benutzer das Gerät an, lässt dreimal klingeln und legt danach wieder auf. Das Gerät merkt dies, wählt sich nun selbstständig ins Internet ein und schickt an vorher definierte Empfänger eine E-Mail mit der aktuellen IP-Adresse. Anschließend muss der Empfänger diese IP-Adresse in die Adresszeile seines Browsers eingeben und hat danach Zugriff auf das Gerät. Zusätzlich ist es möglich, den Benutzern verschiedene Rechte zuzuweisen. Einige Benutzer können sich zum Beispiel die Daten nur ansehen, andere zusätzlich auch Fehler quittieren oder gar die komplette Konfiguration ändern.
Nach derzeitigem Stand werden bei Doering mit der beschriebenen Teleservice- Lösung Temperaturen, Füllstände und Zählerstände überwacht. Schritt für Schritt ist ein weiterer Ausbau der Anwendungen geplant. Standardmäßig erfolgt die Anzeige der Parameter zurzeit noch in Form von Listen. Künftig soll aber die Möglichkeit der grafischen Visualisierung genutzt werden, die dann über HTML und Javascript realisierbar ist. Insgesamt möchte Hartmut Schnaubelt, Betriebsleiter bei Doering, auf diese Weise die gesamten Produktionsprozesse transparenter machen, um so auch Optimierungsmöglichkeiten erkennen und nutzen zu können. Günter Herkommer
![]() | Sascha Isinger ist Mitarbeiter der Firma Wachendorff Prozesstechnik, Geisenheim. |