Siemens: »Totally Integrated Automation« wird weitergeführt
Die Aufteilung des Siemens-Geschäftsbereichs Automation and Drives (A&D) in die Divisionen »Industry Automation« (IA) und »Drive Technologies« (DT) tut dem »Totally-Integrated-Automation«-Systemkonzept (TIA) des Konzerns keinen Abbruch. Dies teilte Klaus Helmrich, CEO von DT, mit.
Die faktische Aufspaltung von A&D in die beiden Bestandteile »Automation« und »Drives« Anfang 2008 hatte auch Kritik hervorgerufen: Sie laufe dem TIA-Konzept zuwider, wurde vermutet. Mit derartigen Bedenken räumte Helmrich jetzt auf: »TIA ist und bleibt der konzeptionelle Rahmen, der das Portfolio von IA und DT bestimmt«, führte er aus. »Beide Divisionen treiben diesen Ansatz in enger Zusammenarbeit und mit gemeinsamen Entwicklungsteams weiter voran.«
Dass die Entwicklung hin zur TIA weitergehen soll, bestätigt auch Guido Feind, Vice President for Sales and Marketing in der Business Unit »Industrial Automation Systems«, die der Division IA direkt untergeordnet ist. »Automatisierungs- und Antriebstechnik wachsen ja in der Praxis immer mehr zusammen«, betonte er. Als Begründung für die Aufteilung von A&D gab er an, der Geschäftsbereich habe wegen seiner großen Produktvielfalt ein Darstellungsproblem gegenüber bestimmten Hauptwettbewerbern bekommen: »Wir haben die beiden Divisionen geschaffen, um noch fokussierter den Wettbewerbern begegnen zu können«, sagte er. »In den Beziehungen zu den Kunden hat sich dadurch nichts geändert, und die Entwickler sind nach wie vor auf TIA hin ausgerichtet.«
Siemens hat das TIA-Konzept 1996 vorgestellt und setzt es seither schrittweise um. Derzeit erfolgt die Integration von Product Lifecycle Management (PLM) und Engineering - repräsentiert durch die Übernahmen von UGS 2007 und Innotec (jetzt Comos Industry Solutions) 2008. Auf der Tagesordnung steht ferner »eine schnittstellenfreie Automatisierungsplattform, die auch Simulation umfassend mit einbezieht«, wie Helmrich mitteilte. »Zugleich geht es uns um Lösungen mit komplett integriertem Antriebsstrang sowie die Integration von Mechanik, Antriebstechnik und Steuerungstechnik«, ergänzte er.
