Der Hersteller von Greifersystemen Schunk hat den Hermes Award 2017 gewonnen. Das Ergebnis wurde zur Eröffnung der Hannover Messe am Sonntag bekannt gegeben. Den mit 100.000 Euro dotierten Preis überreichte die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka.
Der Greiferspezialist aus Lauffen in Baden-Württemberg erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung des intelligenten Greifers JL1. Schunk sei es in exzellenter Weise gelungen, einen Teil der notwendigen Roboter-Systemintelligenz, die für eine barrierefreie Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) in der Industrie 4.0 erforderlich sei, in den Endeffktor auszulagern, begründete der Vorsitzende der Jury, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Wahlster vom DFKI die einstimmige Entscheidung. Die Notwendigkeit für einen hohen Grad an Systemintelligenz ergebe sich für MRK-Robotersysteme in der Industrie 4.0 durch die geringen Losgrößen, die hohe Teilevarianz und das häufige Umrüsten.
Im JL1 ist die Sicherheitssensorik zur Kollisiosvermeidung in den Greifer integriert und schränkt den Bewegungsbereich für Handhabungs- und Montageprozesse nicht ein. Die Sensorik überwacht einen definierten Sicherheitsbereich (Sicherheitsaura). Bei einer sich anbahnenden Kollision reagiert das System situationsbedingt. Der Greifer erkennt über Kraftmessbacken und taktile Sensorik verschiedene Bauteilgeometrien, gibt über eine Signalleuchte Rückmeldung über die erfolgreiche Bauteilerkennung und passt den Greifprozess automatisch darauf an. Das Greifsystem ist selbstlernend.
Alle fünf Finalsten des Hermes Awards 2017 sind in der Bilderstrecke gezeigt – die Auflsitung erfolgt alphabetisch.