Knapp 40 Terminals sichern den flächendeckenden Zugriff auf die Daten des ERP-Systems. Auch die Materialbeschaffung ist in den Gesamtprozess integriert. Die Fertigungsauftragspapiere enthalten Materialentnahmescheine für Rohmaterial (Draht) und Werkzeuge. Damit wird das Rohmaterial im Drahtlager angefordert und von den Lagermitarbeitern an die Maschine gebracht.
Auch die Erfassung der Produktionsmenge weicht vom Standard ab und trägt den immens hohen Stückzahlen Rechnung. Arnold liefert zwar immer exakte Stückzahlen aus, misst die Menge aber während der Produktion indirekt über das Gewicht. Auf diesen Umweg konnten und wollten wir nicht verzichten , so Weidner, da sich eine Stückzählung nicht in jedem Produktionsschritt durchführen lässt. Um eine durchgängige Mengenüberwachung in der Fertigung zu erreichen inklusive der verlängerten Werkbänke und externer Dienstleister bleibt als Steuerungsgröße nur die gewogene produzierte Menge.
Eine auftragsbezogene Rückmeldung von der Produktion an den Vertrieb gibt es nicht. Allerdings kann jeder Mitarbeiter im Verkauf Informationen zu den einzelnen Aufträgen direkt im SAP-System abrufen und bei Bedarf verfolgen, in welcher Fertigungsstufe sich die bestellten Teile befinden. Eine weitere Besonderheit: Vom Kunden angemeldete Bedarfsänderungen müssen erst dann ins System gebucht und in die Dispositionsübersicht aufgenommen werden, wenn sie einen individuell definierten Schwellwert überschreiten. Arnold nutzt zwar den im System vorgesehenen Prozess der Bedarfsweitergabe von Primär- und Sekundärbedarf, schaltet aber einen Filter davor. Ein Primärbedarf kommt direkt vom Kunden (fertig verpackte Schraube in der bestellten Verpackung und Verpackungsmenge) und wird über eine Stücklistenauflösung in den herzustellenden Bedarf aufgelöst.
Alle Infos auf einen Blick
Trotz dieser individuellen Anpassungen muss bei der Implementierung kaum in die Prozesse der SAP Lösung eingegriffen werden. Wir fügen Informationen hinzu, die für uns wichtig sind wie etwa das Gewicht oder wir verarbeiten die Informationen abweichend vom Standard und stellen sie für die verschiedenen Aufgaben individuell zusammen, hebt Haberstock die Flexibilität der Software hervor. Der Mitarbeiter in der Fertigung sieht beispielsweise eine Prioritätszahl, anhand der er die Wichtigkeit in Bezug auf den Liefertermin erkennt. Diese Informationen braucht der Vertriebsmitarbeiter wiederum nicht und bekommt sie daher gar nicht angezeigt. Weiterhin kann sich der Maschinenführer sämtliche Klassifikationsmerkmale eines Auftrags wie Länge, Durchmesser, Kopfform, Antrieb, Gewindelänge und form des zu fertigenden Artikels direkt zum Auftrag anzeigen lassen. Auch diese Information ist für den Verkauf uninteressant. Die aufgabenbezogene Visualisierung der Daten für den Vertrieb, die Fertigung und der Versand wurden über die Add-ons Versandleitstand, Vertriebs- und Fertigungscockpit auf die jeweiligen Arbeitsabläufe der Anwender zugeschnitten. Entsprechend hoch ist die Akzeptanz der ERP Lösung vom Facharbeiter an der Maschine bis hin zur Administration. sk
Qualitätsmanagement im Detail Arnold Umformtechnik ist zertifiziert nach ISO/TS 16949. Diese Zertifizierung bezieht sich nicht nur auf die Prozesse, die direkt mit der Fertigung in Verbindung stehen, sondern auf sämtliche Prozesse im Unternehmen wie:
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