Auf der Hannover-Messe haben die Antriebshersteller erstmals ihr Elektromotorenprogramm gemäß der international harmonisierten Wirkungsgradnorm IEC 60034-30 präsentiert.
Die IEC 60034-30 wurde unter deutscher Federführung im International Electrotechnical Committee (IEC) erstellt und vor kurzem veröffentlicht. Gemäß der Norm werden Drehstrommotoren künftig weltweit in drei Klassen unterteilt: IE1 steht für Standard-Wirkungsgrad (vergleichbar mit der bisherigen Wirkungsgradklasse EFF2), IE2 für hohen Wirkungsgrad (vergleichbar mit EFF1) und IE3 für Premium-Wirkungsgrad. Der Wirkungsgrad beschreibt die Effizienz von Elektromotoren bei der Umwandlung elektrischer in mechanische Energie.
Die Norm bildet die Grundlage der neuen EuP-Richtlinie (Energy using Products), die unter anderem vorsieht, dass ab Mitte 2011 in Europa nur noch Energiesparmotoren der Wirkungsgradklasse IE2 in Verkehr gebracht werden dürfen. Der ZVEI hat errechnet, dass allein durch den Austausch der etwa 30 Mio. »alten« Motoren in der Industrie durch neue IE2-Motoren rund 5,5 Mrd. kWh Strom einzusparen wären. Das entspricht dem Äquivalent von 3,4 Mio. t CO2 oder 440 Mio. Euro eingesparten Stromkosten. Berücksichtigt man, dass die Stromkosten in der Regel über 90 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten eines Motors ausmachen, amortisieren sich die Investitionskosten in ein bis drei Jahren je nach Motorenlaufzeit.
Noch mehr Einsparpotenzial bergen elektrische Drehzahlregler für Motoren: Mit ihrer Hilfe lassen sich bis zu 50 Prozent der Stromkosten pro Anwendung einsparen. Das gesamte Einsparpotenzial in Industrie und Gewerbe beläuft sich hier auf 22 Mrd. kWh pro Jahr, und die Amortisationszeit liegt häufig unter einem Jahr.
Der neue ZVEI-Info-Flyer »Neue Wirkungsgradklassen für Niederspannungs-Drehstrommotoren« ist kostenlos unter antriebe@zvei.org erhältlich.