Die Sercos-Nutzerorganisation Sercos International (SI) entwickelt im kommenden halben Jahr ein Encoder-Profil für das Echtzeit-Ethernet-System Sercos III. Encoder werden sich dann direkt mit Sercos-III-Netzen verbinden lassen.
In der industriellen Automatisierung dienen Absolutwert- und Inkrementalgeber zur Messung von Wegstrecken, Geschwindigkeiten oder Drehwinkeln. Bisher wurden bei Maschinen, in denen Sercos als Echtzeit-Antriebsbus zum Einsatz kam, die Geber entweder an die Servoantriebe oder über einen separaten Feldbus an die Steuerung angeschlossen, nicht aber direkt an den Sercos-Bus.
Weil Sercos III jedoch nicht mehr nur als bloßer Antriebsbus, sondern als universelles Echtzeit-Ethernet-System gedacht ist, müssen die Geber direkt in Sercos-III-Netze integrierbar sein. Das Sercos-Encoder-Profil stellt dabei sicher, dass die Funktionen eines Gebers über klar definierte Schnittstellen einheitlich, herstellerunabhängig und netzwerkweit zur Verfügung stehen. Es definiert, welche Sercos-III-Funktionen unterstützt werden und wie andere Geräte wie etwa Steuerungen oder Servoantriebe die Funktionen nutzen können.
SI-Geschäftsführer Peter Lutz betrachtet das Encoder-Profil als wichtige Ergänzung zu den bestehenden Profilen für Servoantriebe und dezentrale E/As: »Bei der Festlegung des Profils berücksichtigen wir einerseits bereits spezifizierte Parameter für Antriebsgeber, die schon heute Bestandteil des Sercos-Antriebsprofils sind«, erläutert er. »Andererseits beziehen wir die Anforderungen der Geber-Hersteller mit ein, besonders im Hinblick auf deren Erfahrungen mit vergleichbaren Geräteprofilen anderer Bussysteme.«
Die Spezifikation des Encoder-Profils auf Basis von Sercos III erfolgt in enger Abstimmung mit Herstellern und Anwendern und wird ab November 2009 bereitstehen. Parallel dazu werden Konformitätstests entwickelt, um die Interoperabilität verschiedener Geräte sicherzustellen.