Die deutschen Hersteller von elektrischen Antrieben fallen in 2009 auf das Niveau von 2003 zurück, so die ersten Schätzungen des ZVEI. Für 2010 wird mit einem geringen Wachstum gerechnet, festlegen will sich Günter Baumüller vom ZVEI jedoch nicht.
Nach dem Einbruch 2002 gab es im Bereich der elektrischen Antriebstechnik nur zufriedene Gesichter. Sechs Jahre in Folge konnte die Branche einen Umsatz und Produktionsanstieg von knapp 50 Prozent verzeichnen. »Obwohl die Lage sich schon im Herbst 2008 deutlich verschlechterte, reichte es im vergangenen Jahr kumuliert noch zu einem neuen Umsatzrekord von 10,6 Milliarden Euro – das waren 3,5 Prozent mehr als 2007«, berichtet Günter Baumüller, Mitglied des Vorstands ZVEI-Fachverband Automation.
Der Abwärtstrend setzte sich im 1. Halbjahr 2009 verstärkt fort. »Die Auftragseingänge brachen massiv ein«, so Baumüller. Im von kurzen Lieferzeiten geprägten Standardgeschäft mit Industriemotoren, Umrichtern und Kleinmotoren wirkte sich das sehr schnell auf die Produktion aus. Für das laufende Jahr bedeutet dies: »Auf der Datenbasis des ersten Halbjahres und unserer Einschätzung des zweiten Halbjahres rechnen wir mit einem Rückgang des Umsatzes um 28 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro«, prognostiziert Baumüller. Diesmal hätte auch die Exportstärke nicht geholfen. Die Bestellungen aus dem Ausland seien ebenfalls dramatisch um 27 Prozent zurückgegangen. »Damit fallen wir auf den Stand des Jahres 2003 zurück«, so Baumüller.
Auf eine Prognose für 2010 will sich das ZVEI-Mitglied nicht festlegen. »Wir hängen aber ganz klar an der Entwicklung der Hauptabsatzmärkte – und das mit einer Zeitverzögerung von mindestens einem halben Jahr«, äußert sich Baumüller. Beim ZVEI rechnen sie mit einem kleinen Wachstum in einstelliger Höhe auf Basis des niedrigen Niveaus von 2009. »Eines ist aber klar: Mit einstelligen Wachstumsraten werden wir einige Jahre brauchen, um das Produktions- und Beschäftigungsniveau des Jahres 2008 zu erreichen!«, lautet Baumüllers Fazit.