»Baugruppen selbst zu bestücken, hat fast nur Vorteile«

7. Juli 2009, 13:58 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Baugruppen selbst zu bestücken, hat fast nur Vorteile«


Welche Vorteile hat es, wenn die Entwicklungs-Verantwortlichen mit den Fertigungs-Verantwortlichen direkt innerhalb des Unternehmens zusammenarbeiten können? Wie ist bei Jetter die interne Kommunikation zwischen den beiden Abteilungen organisiert?

Diese Vorteile werden häufig unterschätzt. Durch die eigene Baugruppenfertigung im Haus können wir Änderungen wesentlich schneller umsetzen, weil sich die Entwicklungsingenieure viel intensiver für die Produktionsprozesse interessieren. Eine gute Kommunikation zwischen der Produktion und der Layoutabteilung ermöglicht es beispielsweise, schon im Entwicklungsprozess der Leiterplatte auf deren Design Einfluss zu nehmen, was gerade in Bezug auf das Pad-Design wichtig ist. Organisatorisch haben wir ein eigenes Berichtswesen eingeführt. Hier werden bei Prototypen und Nullserien alle Produktionsschritte dokumentiert und ausgewertet. Ziel ist es, den Abnahmekriterien der IPC – Association Connecting Electronics Industries für elektronische Baugruppen zu entsprechen.

Welche Erfahrungen hat Jetter bisher mit der eigenen Fertigung gesammelt? Hat es Anfangsschwierigkeiten gegeben? Wenn ja, wie wurden sie bewältigt?

Die größten Probleme waren und sind im Organisatorischen zu finden. Momentan arbeiten wir am Projekt der Traceability, sprich: der Rückverfolgbarkeit aller bestückten Komponenten. Dies sind Anforderungen, die das komplette Supply-Chain-Management betreffen und nicht zu unterschätzen sind. Aus technischer Sicht sind keinerlei Schwierigkeiten auszumachen.

Kann Jetter angesichts der weltweiten Rezession seine neue SMD-Fertigungslinie überhaupt auslasten?

Glücklicherweise sind wir momentan nicht in vollem Umfang von dem wirtschaftlichen Abschwung betroffen, wie es beispielsweise in der Kraftfahrzeug- oder der Druckmaschinenindustrie der Fall ist. Unsere Kunden sind in den unterschiedlichsten Branchen zu finden, so dass wir sehr breit aufgestellt sind. Dennoch sind auch bei unseren Kunden die Auswirkungen des allgemeinen Wirtschaftsabschwungs zu spüren. Bislang wurden nicht alle Baugruppen »inhouse« bestückt, um auf Produktionsspitzen flexibel reagieren zu können. Durch vermehrtes Insourcing gelingt es uns zurzeit, die Auslastung der eigenen Produktion auf einem vertretbaren Niveau zu halten.

In diesem Zusammenhang: Bietet Jetter auch Bestückungs-Dienstleistungen an?

Der Jetter-Gruppe gehören zwei weitere eigenständige Tochterfirmen an, die ebenfalls Elektronikdienstleistungen in Anspruch nehmen. Innerhalb der Gruppe fungieren wir deshalb schon heute als »Dienstleister«. Außerhalb der Gruppe möchten wir uns jedoch nicht aktiv am Dienstleistungsmarkt beteiligen, obwohl wir kalkulatorisch mit Fremdbestückern durchaus mithalten können.

Haben sich die Erwartungen an die eigene Fertigung bisher erfüllt?

Ja, in vollem Umfang.


  1. »Baugruppen selbst zu bestücken, hat fast nur Vorteile«
  2. Welche Kriterien waren speziell für Jetter die entscheidenden?
  3. »Baugruppen selbst zu bestücken, hat fast nur Vorteile«

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