Die deutsche Automatisierungsindustrie rechnet laut ZVEI in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von 5 bis 10 Prozent, nachdem 2008 noch ein Umsatzwachstum von 8,3 Prozent auf 45,8 Mrd. Euro erreicht wurde.
»Ende des Jahres zeichnete sich diese Entwicklung ab. Seit Jahreswechsel sind die Aufträge aus den wichtigen Abnehmerbranchen Maschinenbau, Automobilbau und Chemie eingebrochen«, so Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Automation.
Zurzeit liegt die Automation in Auftragseingang und Umsatz zweistellig hinter den Werten des Vorjahrs. Wie lange die rückläufige Entwicklung anhalten werde, prognostiziert Kegel nicht. »Wir gehören zu den sogenannten spätzyklischen Sektoren«, erläutert Michael Ziesemer, im Vorstand des Fachverbands Automation zuständig für die Prozessautomation. Er hofft, dass die Bodenbildung in der zweiten Jahreshälfte 2009 erreicht wird. Dennoch rechnet er mit einer Fortsetzung der schlechten Konjunkturlage bis ins Jahr 2010: »Wenn sich der Wind dreht, dauert es erfahrungsgemäß noch sechs Monate, ehe das Geschäft wieder anzieht«, so Ziesemer.
Dennoch werde laut Kegel in den Unternehmen alles getan, um die Mitarbeiter zu halten. Das habe einen einfachen Grund, der Ingenieurmangel sei noch nicht behoben. »Neun von zehn Unternehmen gaben in einer Befragung des ZVEI an, noch immer Hochschulabgänger einzustellen«, so Kegel. Die Mitarbeiterzahl in der Automation ist im Jahr 2008 um 3,2 Prozent auf fast 234.000 gewachsen.
2008 war die Welt für die Automatisierungshersteller noch in Ordnung. Der Inlandsumsatz wuchs um über 6 Prozent, der Export um 2,5 Prozent, der Import um 3 Prozent. Mit einem Export von 26,3 Mrd. Euro betrug die Exportquote 75 Prozent. Nach wie vor ist die »EU27« Deutschlands wichtigster Handelspartner.
Erneut am stärksten rückläufig waren die Geschäfte mit den USA. Beim Weltmarkt geht der ZVEI für 2008 von einem Wachstum der elektrischen Automation um 5 Prozent auf 290 Mrd. Euro aus. 2009 sei kein Wachstum zu erwarten. Deutschland ist mit ca. 12 Prozent Produktionsanteil nach wie vor weltweit der größte Nettoexporteur.