Antriebstechnik: 28 Prozent Umsatzrückgang 2009

5. Oktober 2009, 22:00 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik

Für das Jahr 2009 erwarten die deutschen Hersteller elektrischer Antriebe nach Erhebungen des ZVEI-Fachbereichs Elektrische Antriebe einen Umsatzrückgang um 28 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro.

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Damit findet der sechsjährige Aufschwung, der ein kumuliertes Wachstum von 50 Prozent gebracht hat, ein jähes Ende. »Der Export, der in den vergangenen Jahren immer eine ausgleichende Stütze auch bei schwächerem Inlandsgeschäft war, ist dieses Mal in der gleichen Größenordnung geschrumpft«, erläutert Günter Baumüller, Vorsitzender des Fachbereichs. »Kurzarbeit, auslaufende Zeitverträge und flexible Arbeitszeitregelungen haben bisher einen größeren Stellenabbau verhindert. Die Firmen versuchen, ihre Stammbelegschaft so lange wie möglich zu halten.« Trotzdem werde sich die Anzahl der Arbeitsplätze bis zum Jahresende um etwa 4 Prozent auf 49.000 verringern. »Die Lage in den Hauptabnehmerbranchen Maschinenbau und Automobilindustrie lässt für den Rest diesen und den Beginn des nächsten Jahres wenig Hoffnung auf eine Belebung«, führt Baumüller aus.

Das Jahr 2008 schloss noch mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro. »Es markiert einen vorläufigen Höhepunkt, der so schnell nicht wieder zu erreichen ist«, stellte Baumüller fest. »Deutschland ist in der Weltrangliste elektrischer Antriebstechnik weiterhin die Nummer Eins vor China. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erhöhte sich der Export nach China laut amtlichen Angaben nochmals um 20 Prozent. Auch wenn inzwischen mehr als zehn Prozent unserer Exporte nach China gehen, konnte das die Gesamtbilanz aber kaum verbessern.«

2010 wird Baumüller zufolge aus heutiger Sicht ebenfalls ein schwieriges Jahr. Alles hänge davon ab, wie schnell sich die wichtigsten Absatzmärkte erholen. »Als Zulieferer müssen wir mit einer Nachlaufzeit von mindestens einem halben Jahr rechnen«, verdeutlicht Baumüller. »Die Bestelleingänge unserer Kunden müssten sich also bald beleben, damit sie sich noch 2010 spürbar auf unser Geschäft und die Beschäftigung auswirken.«


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