Ein Umsatzwachstum von rund 10 Prozent erreichte die deutsche Antriebs- und Fluidtechnik-Branche im Jahr 2008 nach Erhebungen des VDMA. Für das Krisenjahr 2009 hält sich der Verband mit konkreten Umsatzprognosen zurück.
Trotz der weltweiten Finanzkrise haben die Branchen Antriebs- und Fluidtechnik ihr gemeinsames Umsatzvolumen im Jahr 2008 noch einmal um etwa 10 Prozent auf rund 26 Milliarden Euro erhöht: die Antriebstechnik auf geschätzte 19 Milliarden Euro - ein Plus von zirka 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - und die Fluidtechnik auf 6,8 Milliarden Euro, ungefähr 7,5 Prozent mehr als 2007.
Mit der beginnenden globalen Wirtschaftskrise im letzten Quartal 2008 hat sich die Situation der Antriebs- und Fluidtechnik-Industrie jedoch schlagartig verändert: In den Wintermonaten brachen die Auftragseingänge um mehr als die Hälfte ein. Den Umsatz stützen teilweise noch die dicken Auftragspolster des Vorjahres: In der Antriebstechnik reichte der Auftragsbestand im Februar 2009 durchschnittlich noch für 7,4 Monate, in der Fluidtechnik für 3,6 Monate.
Weil aber die kurz- und mittelfristige Entwicklung ausgerechnet des Maschinenbaus als Hauptkundengruppe der beiden Branchen derzeit schwer einzuschätzen ist, sieht sich der VDMA derzeit nicht in der Lage, eine seriöse und nachhaltige Prognose für 2009 abzugeben: »Es ist nicht absehbar, wie stark sich der erwartete Produktionsrückgang des deutschen Maschinenbaus von 10 bis 20 Prozent im Jahr 2009 und die globale Rezession auf die Antriebs- und Fluidtechnik auswirken werden«, hieß es seitens des Verbands. Im Februar 2009 hatte der deutsche Maschinenbau einen Auftragsrückgang von real 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Derart drastische Einbrüche wurden weltweit fast zeitgleich gemeldet, so dass die Entwicklung in den Exportmärkten USA und China auch die Antriebs- und Fluidtechnik massiv trifft.
»Es ist klar, dass 2009 und vermutlich auch das 1. Quartal 2010 für unsere Unternehmen eine harte Zeit der Konsolidierung wird und dass das hohe Niveau des Jahres 2008 bei weitem nicht zu halten ist«, betont Hartmut Rauen, Geschäftsführer der VDMA-Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik. »Die Unternehmen sind aber grundsätzlich gut positioniert, und zwar durch wettbewerbsfähige Produkte, gut ausgebildete Mitarbeiter sowie moderne und effiziente Wertschöpfungsketten in der Produktion. Es überwiegt folglich der Optimismus, die Krise gut überstehen zu können, vor allem weil die Unternehmen Komponenten und Systemlösungen anbieten, die auf Anforderungen wie Energieeffizienz und ressourcenschonender Umgang mit Energieträgern zugeschnitten sind.«