Airbag-Kragen statt unbequemer Schutzhelm für Fahrradfahrer: Das schwedische Designhaus Hövding hat einen Kragen entwickelt, in dem ein Airbag sitzt. Stürzt der Fahrradfahrer, bläst sich der Airbag auf und schützt den Kopf. Bewegungssensoren und Mikrocontroller von STMicroelectronics steuern das System.
Die Bewegungssensoren nehmen die Bewegungen des Radfahrers auf und senden ein Signal an den Airbag. Registrieren sie Bewegungen, die auf einen Unfall schließen lassen, entfaltet sich der Airbag innerhalb einer Zehntelsekunde und bedeckt wie eine Haube nahezu den gesamten Kopf- und Halsbereich des Radfahrers. Das Sichtfeld bleibt dabei frei.
Die in die Halsmanschette eingebauten Sensoren erfassen lineare und drehende Bewegungen in allen drei Richtungen und erkennen auch komplexe Bewegungen des Fahrers mit hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit. Unfallsituationen erkennt das Sensorsystem mithilfe ausgefeilter Algorithmen. Die Entwickler haben aus einem Datenbestand bestimmte
Bewegungsmustern definiert, die bei Hunderten von simulierten Unfällen und in normalen Fahrsituationen aufgezeichnet wurden. Die Steuerung des Hövding-Helms übernimmt ein STM32-Mikrocontroller, der auf dem ARM Cortex-M basiert und sich durch seine geringe Leistungsaufnahme auszeichnet.
Internationalen Studien zufolge können Fahrradhelme die Verletzungshäufigkeit um mindestens 60 % reduzieren. Vier von zehn 1Radfahrern, die bei Unfällen sterben, hätten mit einem Helm überlebt. Trotz dieser alarmierenden Statistik verzichtet die überwiegende Mehrheit der Radfahrer immer noch darauf, einen Helm zu tragen. Entweder wird der
Helm als sperrig empfunden, man findet ihn unpraktisch oder es werden ästhetische Gründe angeführt.