Ein Garten in der Atacamawüste

Solarkraftwerk in Chile übertrifft Betreiber-Erwartungen

4. Juni 2013, 14:23 Uhr | Hagen Lang
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Maximaler Ertrag durch ausgeklügeltes Bewässerungssystem

Aurora-PVI-Stringcombiner im Solarkraftwerk
Der Aurora-PVI-Stringcombiner im Solarkraftwerk in der chilenischen Atacamawüste.
© KRAFTWERK Renewable Power

KRAFTWERKs 307-kWp-Solarkraftwerk generiert zirka 600.000 kWh, die zu 93 Prozent von der Bewässerungsanlage der Traubenplantage direkt genutzt werden, das Solarkraftwerk ist somit profitabel. Parallel zum Bau des Solarkraftwerks wurde eine Analyse der Fruchtplantagen-Bewässerung durchgeführt. Das neue Bewässerungssystem »folgt der Sonne«, nutzt tägliche Verbrauchsmessungen der Pumpen sowie Wetterdaten einer örtlichen Wetterstation zur Optimierung des Wasserbedarfs. Die nicht selbst verbrauchte Energie wird in das lokale Stromnetz eingespeist. Subsole-President Miguel Allamand erklärte dem amerikanischen pv magazine, dass er durch die neue Anlage mit Energiekosten-Einsparungen von 100.000 bis 120.000 Dollar jährlich rechne, eine Summe, die bei den steigenden chilenischen Energiepreisen noch wachsen wird. Exportadora Subsole ist von der Anlage so überzeugt, dass das Unternehmen bereits eine Vergrößerung der Anlage auf mehrere Megawatt plant. Nicht selbst verbrauchter Strom soll künftig am Spotmarkt und an andere Großverbraucher wie Obstproduzenten und Bergbauunternehmen verkauft werden.

Möglich wurde das Projekt durch einen Kredit und technische Unterstützung der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank über 32 Millionen Dollar. Finanziert wurden damit eine Machbarkeitsstudie und Evaluierungen von Verbesserungen der Bewässerungstechnik und Wasserspeicherung, Möglichkeiten zur Kühlung mit Solartechnik und des Baues energieeffizienter Lager- und Verpackungsanlagen mit moderner Technik wie Frequenz-Umrichtern für Wasserpumpen sowie Energie- und Wasser-Management-Systeme.

Mit der Gründung seiner Tochter KRAFTWERK Chile S.A. will KRAFTWERK die spezifischen Potentiale des sonnenreichen Landes nutzen. Speziell in Bewässerungsfragen verfügt KRAFTWERK über langjähriges Wissen, das beim Einsatz von Photovoltaik in Landwirtschaftsprojekten zum Tragen kommt. In Sachen Technologie setzt das Frankfurter Unternehmen auf bewährte Qualitäts-Komponenten. »Aufgrund der spezifischen Anforderung des Solarparks suchten wir eine zuverlässige Wechselrichterlösung mit maximalem Energieertrag, die sich zudem einfach warten lässt«, sagt KRAFTWERKs Managing Director Dr. Karsten Schulte. Wichtig war, dass der Wechselrichter einfach zu warten ist und der Hersteller guten technischen Support gewährleistet, weil, wie Dr. Schulte erklärt, die chilenische Photovoltaik-Industrie noch sehr jung sei und sich auch der lokale Fachkräftemarkt gerade erst entwickele. Power-One erfüllte dahingehend »alle unsere Anforderungen«, so Schulte.

Nicht nur für KRAFTWERK hat mit dem Einstieg in den chilenischen Markt eine neue Etappe begonnen. Auch Gerhard Schackert, Sales Director Northern EMEA bei Power-One, sagt: »Dieses Projekt war ein wichtiger Meilenstein für Power-One, die Marktposition auch in dieser Region für Photovoltaik vielversprechend auszubauen.«

KRAFTWERK Renewable Power stellt auf der Intersolar Europe 2013 in Halle B2 an Stand 533 aus.


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