Ein Garten in der Atacamawüste

Solarkraftwerk in Chile übertrifft Betreiber-Erwartungen

4. Juni 2013, 14:23 Uhr | Hagen Lang
Die KRAFTWERK-Geschäftsführer Dr. Karsten Schulte (links außen) und Hans Hall (rechts außen) mit Team an der Solaranlage.
© KRAFTWERK Renewable Power

Ein Jahr nach Fertigstellung eines 307,2-kWp-Solarkraftwerks in der chilenischen Atacamawüste hat der Frankfurter Bauträger »KRAFTWERK Renewable Power Solutions« die Anlage vor Ort überprüft. Im Betrieb hat sie die Erwartungen des Betreibers, Fruchtproduzent »Exportadora Subsole«, übererfüllt.

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Stromerzeugung als Geschäftsmodell für chilenische Fruchtproduzenten? Die Initialzündung für diese Idee könnte im erfolgreichen Betrieb des Solarkraftwerks liegen, das Bauträger »KRAFTWERK Renewable Power Solutions« in der Atacamawüste errichtet hat. 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile, im hyperariden Copiapó-Tal, hat KRAFTWERK 1280 Solarmodule des Herstellers Canadian Solar auf fixe Rahmen von »Zimmermann PV-Stahlbau« montiert. Als Wechselrichter kommen ein Aurora-PVI-330.0 sowie sechs Aurora-Stringcomb String-Combiner des kalifornischen Herstellers Power-One zum Einsatz.

Die Energie aus der Anlage nutzt Exportadora Subsole für Pumpen, die Grundwasser zur Bewässerung der 265-Hektar-Trauben-Farm »Agricola Don Alfonso« bereitstellen. Ideale Klimabedingungen schaffen gute Voraussetzungen für die Solar-Farm: Mit über 2500 kWh/m2 ist im Copiapó-Tal die Sonneneinstrahlung stärker als in den meisten anderen Gegenden der Erde. Wenn die Plantage keine Energie benötigt, soll sie für Fruchtverpackungsanlagen genutzt werden.

Chile steckt seit Jahren in einer Energiekrise, der die Regierung bislang mit Maßnahmen wie dem Bau des umstrittenen HidroAysen-Staudammes und des Kohlekraftwerkes Castilla begegnen will. Blackouts, die Industrie und Gewerbe behindern, sind wohlbekannte Erscheinungen. Chile hat die höchsten Energiepreise des südamerikanischen Kontinents, eine ungebremst steigende Energienachfrage und die höchsten Sonneneinstrahlungen der Welt - in seinen Wüstenregionen. Insbesondere der chilenische Kupferminensektor, dessen starkes Wachstum die Energieversorger bis 2030 zwingen wird, ihre Kapazitäten zu vervierfachen, braucht dringend jede verfügbare Kilowattstunde. Was liegt näher, als der Nachfrage ein Angebot gegenüberzustellen.


  1. Solarkraftwerk in Chile übertrifft Betreiber-Erwartungen
  2. Maximaler Ertrag durch ausgeklügeltes Bewässerungssystem

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