Prof. Eike Weber

Solarenergie wird zur günstigsten Energiequelle

26. Juni 2013, 11:52 Uhr | Heinz Arnold
Prof. Eike Weber: »Die Photovoltaik entwickelt sich gut – trotz der derzeit schwierigen Situation.«
© Fraunhofer ISE

Die Energieeffizienz erhöhen, alle erneuerbaren Energieformen kombinieren, ohne eine gegen die andere auszuspielen, die Entwicklung von Speichern vorantreiben sowie die Übertragungs- und Verteilnetze ausbauen, das sind laut Prof. Eike Weber die Voraussetzungen dafür, dass die Energiewende gelingen kann.

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Die Prognose, dass sich der Weltenergieverbrauch von derzeit 16 auf 28 TWh pro Jahr erhöhen wird, hält Prof. Eike Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, für realistisch. Er geht davon aus, dass künftig ein dominierender Anteil der Energie weltweit aus der Sonnenstrahlung generiert werden wird. Vergleicht man die Energie, die die Sonne liefert, mit anderen Quellen so spielen die meisten dabei nur ein Schattendasein. Was nicht heißt, dass man sie nicht nutzen und ausbauen sollte. Je nach Rahmenbedingungen könne jede erneuerbare Energiequelle einen sinnvollen Beitrag leisten.

Doch dominieren werde die Solarenergie. Wenn bis 2050 rund 30 Prozent der Energie aus PV erzeugt wird, dann bedeutet dies, dass Zehntausende GWh an Leistung installiert werden müssten. Deshalb ist er längerfristig ist er sehr optimistisch: »Die Photovoltaik entwickelt sich gut – trotz der derzeit schwierigen Situation«, erklärte Weber während seiner Keynote-Rede auf der Intersolar in München. Allerdings geht er davon aus, dass es wohl mindestens ein bis zwei Jahre dauern werden, bis der PV-Markt wieder in ruhigere Gewässer geraten wird. Derzeit ist die Kapazität für PV-Module doppelt so hoch wie der Bedarf, es wird also eine Zeit lang dauern, bis sich ein ausgeglichenes Verhältnis einstellt. Von Strafzöllen hält er dagegen nichts. Den Welthandel wegen einer Industrie zu gefährden, sei nicht sinnvoll.

Die jetzige Situation sieht er sogar als Chance auch für die europäische PV-Industrie an. Er ist überzeugt, dass eine neue Generation von PV-Fabriken, die über Kapazitäten von mehreren GW pro Jahr verfügen, die Module künftig zu sehr geringen Kosten produzieren könnten, was wieder ganz neue Märkte für die Photovoltaik entstehen ließe. So ließen sich Module für Kosten von 30 bis 40 Cents/W fertigen. »Über die Technik verfügen wir, es kommt darauf an, dass wir solche Anlagen jetzt in Europa auch bauen.«

Insgesamt ist er überzeugt davon, dass PV-Strom für die Verbraucher auf einen Preis von 5 Cents pro KWh absinken wird. »Damit entwickelt er sich zur günstigsten Energieform überhaupt«, so sein Fazit.


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