Wasserstoffspezialist H-Tec Systems

Serienproduktion von Elektrolyseuren startet unter neuem Namen

21. August 2024, 10:23 Uhr | Kathrin Veigel
Werk von H-Tec Systems in Hamburg-Rahlstedt
© GARBE Industrial Real Estate

H-Tec Systems wird Ende September zu Quest One. Unter dem neuen Namen nimmt das Unternehmen sein Ziel in Angriff, bis 2050 durch den Einsatz der eigenen Elektrolyseure ein Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden und einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Die offizielle Umfirmierung wird anlässlich der anstehenden Eröffnung eines neuen Produktionsstandorts in Hamburg im September stattfinden. Mit Fertigstellung des neuen Gigahubs nimmt H-Tec Systems respektive Quest One erstmals die serielle und automatisierte Fertigung von Elektrolyse-Stacks auf, dem technologischen Herzstück eines Elektrolyseures.

Ziel: ein Prozent Treibhausgasemissionen bis 2050 vermeiden

Mit Quest One habe man einen Namen gefunden, der die Arbeit des Unternehmens auf den Punkt bringe, so Robin von Plettenberg, CEO von H-Tec Systems. »Wir wollen ein Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen vermeiden und setzen dafür auf Wasserstoff, das erste Element im Periodensystem. Diese Mammutaufgabe ist eine wahre Quest und für uns ein Riesenansporn. Wir wollen Quest One zu einem der weltweit größten Hersteller von Elektrolyseuren entwickeln und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mitgestalten. Mit unserem neuen Namen unterstreichen wir diesen internationalen Anspruch und stellen Klimaschutz in den Mittelpunkt.«

Damit grüner Wasserstoff eine verlässliche Alternative zu fossilen Brennstoffen werden kann, muss er zukünftig in große Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein. Die klimaneutrale Umrüstung der Industrie mit ihren hohen Energiebedarfen ist hierbei ein wichtiger Anwendungsbereich.

Hergestellt wird er mit Hilfe von Elektrolyseuren, in denen sogenannte Stacks verbaut sind. Hier wird Energie zum Element – und Wasser mit Hilfe von regenerativem Strom zu Sauerstoff und Wasserstoff. Die PEM-Elektrolyse, die auf der Protonenaustausch-Membran (PEM)-Technologie beruht, ist eines der wichtigsten Verfahren für die industriell skalierte Wasserstoffgewinnung aus erneuerbaren Energien.

Mit dem Beginn der industriellen Serienproduktion von Elektrolyseuren sollen die zukünftig großen Bedarfe an grünem Wasserstoff gedeckt werden können. Als Pionier der Branche verfügt H-Tec Systems eigenen Angaben zufolge über 25 Jahre Erfahrung in diesem Bereich, in Europa sind mehrere Dutzend Systeme in Betrieb.

Neuer Gigahub als wichtiger Baustein der 1-Prozent-Mission

Ein Meilenstein ist der neue Produktions- und Entwicklungsstandort, der Ende September in Hamburg eröffnet wird. Der neue Gigahub wird die automatisierte Serienproduktion von Stacks mit einer potenziellen Gesamtelektrolysekapazität von über fünf Gigawatt jährlich bei voller Ausbaustufe ermöglichen. Diese Stacks werden am neuen Standort in der Hansestadt entwickelt und produziert.

Bisher erfolgen viele Arbeitsschritte noch in Handarbeit. Mit der automatisierten Fertigung im Gigahub können bis zu 75 Prozent der derzeitigen Herstellungszeit eingespart werden. Rund 200 Mitarbeitende werden in den Bereichen der Fertigung, Entwicklung, dem Testing sowie im Service arbeiten.

Am Standort in Augsburg mit etwa 350 Mitarbeitenden werden die fertigen Stacks und die Elektrolyseure nach Automobil-Montageprinzip zusammengebaut. Seit Jahresbeginn ist das Unternehmen auf dem US-amerikanischen Markt aktiv und baut dort lokale Lieferketten auf.

Entwicklung von H-Tec Systems

1997 als Wissenschaftsprojekt gestartet, gilt H-Tec Systems heute als Spezialist im Bereich der PEM-Elektrolyse. Seit 2021 ist MAN Energy Solutions Hauptanteilseigner und hat eine Finanzierung von bis zu 500 Millionen Euro für die kommenden Jahre zugesagt.

H-Tec Systems kann als Tochterunternehmen von MAN Energy Solutions und Teil der Volkswagen Gruppe auch zukünftig als Quest One auf die enorme Expertise der beiden Konzerne zurückgreifen: das globale Vertriebsnetz und die Erfahrung bei Großprojekten der Schwerindustrie durch MAN Energy Solutions sowie der direkte Zugang zu Kompetenz im Bereich der Produktionsskalierung und im zuliefererbasierten Seriengeschäft der Volkswagen Gruppe.


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