Hierfür unterzeichnete Roland Berger am 22. Mai 2015 in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums symbolisch im Montgelassaal im Bayerischen Hof zusammen mit Jugendlichen aus der ganzen Welt einen Generationenvertrag: Roland Berger verspricht, dass er gemeinsam mit seinen Netzwerken alles tun wird, damit die DESERTEC Vision Wirklichkeit wird.
Im Gegenzug versprechen ihm die Jugendlichen, die aus allen Teilen der Welt kommen, sich für die Verbreitung der Idee in ihren Heimatländern einzusetzen. Felix, der Gründer der weltweiten Schülerinitiative Plant-for-the-Planet (17), unterzeichnet den Vertrag: »Wir haben heute schon 30.000 Kinder, die Vorträge halten zum Bäume pflanzen. Und die Jugendlichen werden sich ab sofort auch für Wüstenstrom stark machen. Wir haben bereits einen funktionierenden Fusionsreaktor, der zuverlässig arbeitet und in sicherem Abstand zu uns ist: Die Sonne. Sie stellt bekanntlich keine Rechnung und wenn die auf die Gesellschaft abgewälzten Kosten berücksichtigt werden, ist erneuerbare Energie mit Abstand die günstigste Lösung. Um unser Überleben und allen Menschen im Jahr 2050 sauberen Wohlstand zu ermöglichen, müssen aber täglich 4 GW saubere Kraftwerke ans Netz.«
»Das Zeitalter für Wüstenstrom ist gekommen«
Jonathan Walters, ehemaliger Weltbank-Direktor für die MENA-Region und nun neues Teammitglied im DESERTEC-Aufsichtsrat: »Das Zeitalter für Wüstenstrom ist gekommen: Marokko baut gerade das größte Solarkraftwerk der Welt, die Vereinigten Arabischen Emirate produzieren Solarenergie zu 6 US Cent pro Kilowattstunde – dem weltweit niedrigsten Preis – , Tunesien plant ein Solarkraftwerk mit 2000 Megawatt Leistung, um die lastfolgefähige Sonnenenergie auch nach Europa verkaufen zu können. Ich sage: ‚Europa, lass‘ die Sonne herein!‘ Was könnte für Europa besser sein, als Sonnenenergie von der anderen Seite des Mittelmeers, die dort gleichzeitig Jobs schafft und somit die arabischen Demokratien stärkt. 90 Prozent der Menschen könnten mit sauberem Wüstenstrom versorgt werden. Die Welt muss Wege finden, um ihre Wüstenenergie zu nutzen, statt sie zu blockieren. Das ist es, worum es bei DESERTEC geht, und deshalb mache ich mit.«
DESERTEC Vorstand Andreas Huber ergänzt: »Die Industrie bestätigte 2013 im Dii Report »Getting Started« die Machbarkeit unserer Vision. Langfristig bestehe kaum eine andere Wahl, die Mittelmeerregion als Zentrum, statt als Grenze zu verstehen. DESERTEC befördert dieses Verständnis weltweit und baut Blockaden ab. Bildungsmaßnahmen, wie das mit Greenpeace neu entwickelte Schulmaterial zu DESERTEC und den DESERTEC Akademien mit Jugendlichen verdeutlichen das große Potential von Energiekooperationen auf Augenhöhe und schaffen Akzeptanz für die politische Umsetzung. Wir helfen, das dunkle Zeitalter der Ölverbrenner schneller zu beenden.«
DESERTEC Alliance
Neben der bisherigen Fokusregion EUMENA wird sich die Stiftung in Zukunft insbesondere in Brasilien, Chile, Mexiko, Iran, Indien, Westafrika und dem südlichen Afrika engagieren. Die DESERTEC Foundation wird künftig wesentlich dezentraler und mit den Menschen vor Ort zusammenarbeiten.
Die Strategie ist es, die aktuell zwölf Koordinatoren in der Welt zu stärken und zu einem internationalen Verbund, der DESERTEC Alliance, auszubauen. Diese im jeweiligen Land agierenden Organisationen werden nicht nur Bewusstsein schaffen und für die Umsetzung werben, sondern zum Beispiel auch Finanzierung für Kraftwerke vermitteln. »Mit der Nutzung erneuerbarer Energien müssen positive Effekte für die Menschen in den jeweiligen Ländern entstehen. Das Ziel, durch Bildung und Wissenstransfer Arbeitsplätze zu schaffen und lokale Wertschöpfung zu generieren, wird durch die stärkere Zusammenarbeit mit Universitäten befördert«, so Huber.