Technische Optimierungen beim Produktionsprozess lassen sich in vielen Fällen aber nicht nur über neue Anlagen erzielen, wie Fath betont. Schließlich sind die Maschinen-Investition im PV-Bereich auf viele Jahre hin ausgelegt und können nicht einfach nach fünf Jahren ausgetauscht werden. Die PV-Maschinenbauer wie centrotherm legen deshalb Wert darauf, dass neue Technologien auch nachträglich in die Produktionslinie integriert werden können.
Ein Beispiel dafür ist die Lasertechnik, die in der Produktion von kristallinen Siliziumzellen und auch in der Dünnschichttechnik für mehr Effizienz sorgt. So ist centrotherm gemeinsam mit dem Laserspezialisten Rofin-Baasel gelungen mit ihrer selektiven Emitter-Technik für kristalline Solarzellen in der Serienproduktion einen mittleren Wirkungsgrad von mehr als 18,5 Prozent und Chargen von bis zu 18,7 Prozent zu erzielen. Die mit dem Rofin-Laser entwickelte Technologie zum Herstellen von selektiven Emitter-Strukturen erhöht den Solarzellen-Wirkungsgrad um bis zu 0,4 Prozentpunkte. Herkömmliche Emitter weisen eine hohe Phosphorkonzentration auf, die dazu führt, dass ein erheblicher Teil des einfallenden Lichtes in Wärme anstatt Strom umgewandelt wird. Die selektive Emitter-Technologie reduziert diese Verlustwärme deutlich, indem nur in den erforderlichen Bereichen die hohe Phosphorkonzentration per Laser eingestellt wird. Infolgedessen wandelt die Solarzelle mehr Licht in Strom um. Die Investitionskosten für die Laseranlage sind laut Fath vergleichsweise gering und das Nachrüsten einfach. Aktuell haben bereits einige asiatische Kunden von centrotherm den Laser in ihre Linien integriert.
Ein weiteres Einsatzgebiet von Rofin-Lasern ist die centaurus-Rückseitentechnologie von centrotherm. Die neue Rückseitentechnologie ersetzt die Aluminiumrückseite durch eine ganzflächige Passivierschicht mit lokalen Kontakten. Dadurch erhöht sich die Empfindlichkeit für langwelliges Licht, und es wird mehr Strom generiert. Außerdem verbessert sich die Zellspannung. Somit werden Zellwirkungsgrade von deutlich über 19 Prozent erreicht.