Oerlikon Solar kann noch nicht vom wieder erstarkten PV-Fertigungsmarkt profitieren. Das belegen die jüngst veröffentlichten Halbjahreszahlen des Oerlikon Konzerns. Während die Anbieter von CdTe- und CIGS-Anlagen mit Rekord-Halbjahreszahlen aufwarten, liegt der Hersteller von Anlagen für die Dünnschicht-Siliziumtechnik weiter in der Verlustzone.
Die Dünnschichttechnik auf Basis von amorphem und mikrokristallinem Silizium steht nach wie vor im Kreuzfeuer der Kritik, die Investitionen in diese Technologie sind daher sehr zurückhaltend. Im zweiten Halbjahr 2010 wolle man den Verlust von Oerlikon Solar aber deutlich verringern, so das Unternehmen. Denn eine erste Belebung sei spürbar: So sicherte sich Oerlikon Solar kürzlich zwei Folgeaufträge, und zwar von den chinesischen Kunden Tianwei und Astronergy.
Die endgültige Wende für Oerlikon Solar soll eine neue Anlagengeneration bringen, die der PV-Fertigungsausrüster bis Ende des Jahres auf den Markt bringen will. Diese biete mit deutlich geringeren Herstellkosten für Dünnschicht-Solarmodule erhebliche Wettbewerbsvorteile, erklärte der Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz. Details zu den neuen Anlagen gab das Unternehmen noch nicht bekannt.
Der Auftragsbestand von Oerlikon war zum Stichtag 30. Juni 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent niedriger und beläuft sich auf 216 Mio. CHF. Der Umsatz ging um 74 Prozent auf 74 Mio. zurück. CHF. Der EBIT betrug im ersten Halbjahr 2010 CHF -60 Mio. Im Vorjahreszeitraum lag dieser noch bei 0 Mio. CHF. Diese ungünstige Bilanz sei aufgrund des eines Großauftrags des russischen Kunden Hevel im Vorjahr zustande gekommen, heißt es von Oerlikon. Deshalb lag beim Bestellungseingang der Vergleichswert des ersten Halbjahres 2010 mit 11 Mio CHF. auch um 98 Prozent niedriger.
Anders als Oerlikon Solar ist der Oerlikon-Konern wieder auf dem Weg der Erholung. Operativ zeigte die Mehrzahl der Segmente in den zurückliegenden Monaten ein anhaltendes Wachstum. Der Bestellungseingang des Konzerns nahm in den ersten sechs Monaten im Vorjahresvergleich um 33 Prozent zu.
PVSEC: L2/H2/B8