Der EU-Markt für Windenergieanlagen (WEA) befand sich 2012 im Aufwind: Insgesamt wurden in den EU-Staaten laut der Jahresstatistik der EWEA (European Wind Energy Association) 11,90 GW WEA-Kapazität installiert nach 9,66 GW im Vorjahr. Für 2013 und 2014 sehen die Prognosen allerdings düster aus.
»Die Zahlen für das Jahr 2012 gehen auf Aufträge zurück, die vor der Welle politischer Unsicherheit erteilt wurden, die ab 2011 über Europa schwappte und sich fatal auf den Windenergiesektor auswirkte«, erläuterte EWEA-Geschäftsführer Christian Kjaer. »Wir gehen davon aus, dass sich diese Instabilität weitaus deutlicher in den Neuinstallationsraten der Jahre 2013 und 2014 zeigen wird.«
Ende 2012 waren insgesamt 106,04 GW WEA-Kapazität installiert; ein Jahr zuvor waren es 94,35 GW, so dass 2012 rund 200 MW Kapazität durch Repowering wegfielen. Von den 11,90 im vergangenen Jahr installierten GW WEA-Kapazität waren 10,73 GW onshore und 1,17 GW offshore. Windenergie umfasste 26,5 Prozent aller anno 2012 neu hinzugekommenen Kraftwerkskapazität und verzeichnete Investitionen zwischen 12,8 und 17,2 Mrd. Euro. Ihren prozentualen Anteil an den erneuerbaren Energieformen baute sie 2012 weiter aus: Zum Jahresende deckte sie 7 Prozent der EU-weiten Stromnachfrage gegenüber 6,3 Prozent Ende 2011.
Erneuerbare Energien machten 69 Prozent der insgesamt neu bereitgestellten Kraftwerkskapazität im Jahr 2012 aus, während - einem anhaltenden Trend folgend - Öl-, Kohle- und Atomkraftwerks-Kapazität aufgrund von Stilllegungen einen Rückgang verbuchten.
Bei den neu errichteten WEA führten im vergangenen Jahr Deutschland (2,42 GW, 21 Prozent der gesamten neu entstandenen WEA-Kapazität), Großbritannien (1,90 GW, 16 Prozent), Italien (1,27 GW, 11 Prozent), Spanien (1,12 GW, 10 Prozent), Rumänien (0,92 GW, 8 Prozent) und Polen (0,88 GW, 8 Prozent). Hinsichtlich insgesamt zur Verfügung stehender WEA-Kapazität ist Deutschland ebenfalls Spitzenreiter (31,31 GW, 30 Prozent), gefolgt von Spanien (22,80 GW, 22 Prozent), Großbritannien (8,45 GW, 8 Prozent), Italien (8,14 GW, 8 Prozent) und Frankreich (7,56 GW, 7 Prozent).