Nur minimales Wachstum

Marktchancen organischer Photovoltaik

26. April 2013, 14:42 Uhr | Hagen Lang
Organische Solarzelle der Firma Heliatek
© Heliatek

Eine neuen Report zur Zukunft organischer, farbstoffsensibilisierter Photovoltaik im nächsten Jahrzehnt hat das Marktforschungsunternehmen IDTechEX veröffentlicht

Diesen Artikel anhören

Mit den Marktchancen sogenannter Dye Sensitised Solar Cells (DSSC), auf Deutsch farbstoffsensibilisierter Solarzellen (FSZ) befasst sich ein neuer Report des Marktforschungsunternehmens IDTechEX. Die nach ihrem Erfinder auch »Grätzel-Zellen« genannten Solarzellen nutzen zur Energieerzeugung einen chemischen Prozess zwischen farbstoffbeschichteten Elektroden, ähnlich der Photosynthese. Sie können preiswert hergestellt werden, wandeln Energie sehr effizient auch bei geringem und diffusem Licht um, erreichen in den derzeit kommerziell erhältlichen Varianten aber lediglich einen Wirkungsgrad von zwei bis drei Prozent.

Organische Photovoltaikzellen bleiben laut IDTechEx in den nächsten Jahren in USA noch ein Randmarkt, ganze 87 Millionen Dollar würden 2023 bei einem Marktanteil von unter 1,5 Prozent mit organischen PV-Zellen in den USA umgesetzt. Ihrem großen Potential, stehen real die durch niedrige Produktionsvolumina noch hohen Herstellungskosten entgegen, sowie neben dem geringen Wirkungsgrad eine Lebensdauer, die im realen Einsatz oft von nur zwei bis drei Jahre beträgt.

Die Studie entwickelt basierend auf Forscher- und Experteninterviews Fahrpläne und Leitlinien, die die Verbesserung der Moduleffizienz, Modullebensdauer und Kosten der Technologie für das nächste Jahrzehnt vorhersagen.

Ferner analysiert IDTechEX die Vorzüge der Technologie und mögliche Einsatzgebiete in Märkten wie dem Automotive-Bereich, Poster und Point-of-Purchase-Werbung, Kleidung (Sport-, Militär- und Freizeitkleidung), Elektronik-Geräten (E-Readern, Mobiltelefonen, Uhren, Spielzeug), Energiegewinnung mit und ohne Stromnetzanbindung sowie gebäudeintegrierte Photovoltaik.

Der Bankrott des bislang größten Herstellers organischer PV im Mai 2012, Konarka, steht in Übereinstimmung mit den Einschätzungen der Studie, die organische Module als noch zu teuer und mit zu geringer Lebensdauer ansieht. Im Report detailliert dargestellte Unternehmen wie Mitsubishi, eight19 und Heliatek führen die Entwicklung organischer Solarzellen derzeit fort und planen die Marktdurchdringung potentiell erfolgreicher als Konarka, indem sie von Beginn an auf kleinere Nischenmärkte abzielen.

Eine Zusammenfassung der Studie ist auf der Webseite von IDTechEX einzusehen.

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energieerzeugung