In Hessen sollen in den kommenden drei Jahren insgesamt 400 Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von Vaillant in Wohngebäuden installiert werden. Es handelt sich dabei um das bundesweit umfangreichste Pilot- und Demonstrationsvorhaben zum Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung.
Die Umsetzung des Projekts erfolgt im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Land Hessen, der Energiedienstleistungsagentur hessenENERGIE, regionalen Versorgungsunternehmen und Vaillant.
Hocheffizient und umweltfreundlich produzieren die Mikro-Heizkraftwerke gleichzeitig Strom und Wärme für die Eigennutzung direkt vor Ort. Es ist zudem möglich, überschüssigen selbst produzierten Strom in das bestehende Stromnetz einzuspeisen.
Wegen der doppelten Nutzung des eingesetzten Energieträgers Erdgas senken die Anlagen Energieverbrauch und CO2-Emissionen um über 30 Prozent im Vergleich zur Stromerzeugung im Großkraftwerk und der getrennten Wärmeerzeugung mit konventioneller Heiztechnik. Die kleinen Kraftwerke lassen sich auch in das bestehende Strom- und Gasnetz integrieren.
»Dezentrale Kraft-Wärmekopplung kann einen erheblichen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten«, sagt Dr. Marc Andree Groos, Geschäftsführer Vaillant Deutschland, beim Projektstart in Frankfurt am Main im Beisein der Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Hessen Lucia Puttrich.
Beschleunigter Markteintritt
Ziel der Initiative ist es, den Markteintritt von Mikro-KWK-Anlagen im Ein- und Zweifamilienhausbereich weiter zu beschleunigen und das Potenzial der dezentralen Stromerzeugung in diesem noch weitgehend unerschlossenen Marktsegment beispielhaft aufzuzeigen. Um dies zu erreichen, haben die Projektpartner ein spezielles Contracting-Modell entwickelt, das technische, wirtschaftliche und bürokratische Hürden für Investitionen in Mikro-BHKW effektiv verringert. Anstatt die Investitions-und Wartungskosten des Mikro-BHKW selbst zu tragen, mieten Hauseigentümer auf Vertragsbasis das Komplettsystem bei ihrem Versorger; oder sie bekommen das System von diesem gestellt, beziehen dann aber das für den Betrieb der Anlage benötigte Gas und zahlen für den Verbrauch des selbstproduzierten Stroms. Der Verbraucher spart so Kosten im Vergleich zu seiner bisherigen Versorgung und die Investition in einen neuen Wärmeerzeuger. Der Versorger wiederum profitiert von einem erweiterten Angebotsportfolio, das er seinen Kunden zu attraktiven Konditionen anbieten kann.
»Die Wärmeversorgung von Gebäuden macht den Großteil des deutschen Energieverbrauchs aus. Der verstärkte Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung im Gebäudebereich sowie allgemein die Auflösung des Sanierungsstaus beim Heizungsaustausch sind deshalb von zentraler Bedeutung für den Erfolg der eingeleiteten Energiewende«, sagt Marc Andree Groos. »Eine Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und der Industrie wie diese bündelt Kompetenzen und zeigt Möglichkeiten auf, wie sich die Energie- und Umweltbilanz von Gebäuden zügig und vor allem wirtschaftlich verbessern lassen.«
Projektrealisierung im Partnerverbund
Jede der Mikro-KWK-Anlagen vom Typ ecoPOWER 1.0 wird durch das hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Insgesamt stehen hierfür 600.000 Euro bereit. Zusätzlich bezuschussen Vaillant und die Energieversorgungsunternehmen jedes System mit bis zu 4000 Euro. Im Auftrag des Landesministeriums erfolgt die administrative Koordinierung mit den acht am Projekt beteiligten regionalen Energieversorgungsunternehmen über hessenENERGIE. Planung und Einbau der Komplettsysteme führen qualifizierte Fachhandwerksbetriebe durch die Vaillant begleitend unterstützt.