Windenergie-Pionier in Schwierigkeiten

Fuhrländer stellt Insolvenzantrag

22. September 2012, 17:57 Uhr | Andreas Knoll

Der Windenergieanlagen-Hersteller Fuhrländer AG hat am 20. September beim Amtsgericht Montabaur ein Planinsolvenzverfahren beantragt. Erst im Mai hatte, wie im August bekannt wurde, die Windgröße GmbH des ukrainischen Managers Maxim Efimov zusammen mit anderen Investoren etwa 80 Prozent der Firmenanteile übernommen.

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Weil der Investorenprozess erst vor kurzem über die Bühne gegangen ist, kommt der Insolvenzantrag überraschend. Wie das Unternehmen mitteilte, sei es durch »kundenseitige Projektverschiebungen zu Verzögerungen bei ausstehenden Zahlungseingängen« gekommen, die das Unternehmen nicht habe kompensieren können. Dieser Liquiditätsengpass habe zum Insolvenzantrag geführt. Der Unternehmensvorstand werde alles tun, um das laufende Geschäft im Planinsolvenzverfahren weiterzuführen. Darüber hinaus werde das Unternehmen alle nötigen Schritte unternehmen, um die Fortführung des Geschäfts am bestehenden Standort in Liebenscheid (Westerwald) zu ermöglichen.

Die Krise bei Fuhrländer schwelt seit längerem: Schon im ersten Quartal dieses Jahres trennte sich das Unternehmen von etwa 70 Mitarbeitern, rund 10 Prozent seiner Belegschaft. Joachim Fuhrländer, der Sohn des Firmengründers, gab seine Aktien und den Vorstandsvorsitz ab. Zudem fanden Restrukturierungsmaßnahmen statt, um die Tätigkeit auf das Kerngeschäft, die Herstellung von Windenergieanlagen, zu konzentrieren. Alle nicht betriebsnotwendigen Leistungen wurden auf ein Minimum reduziert, und mit den Geschäftspartnern wurden konkrete Vereinbarungen abgeschlossen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Der Investoren-Einstieg im Mai schien die Rettung zu bringen. Wie es jetzt weitergeht, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen.


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