Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik

Fraunhofer IWES unter neuer Leitung

26. September 2012, 20:37 Uhr | Andreas Knoll
Prof. Dr. Clemens Hoffmann
© Fraunhofer IWES

Prof. Dr. Clemens Hoffmann (52) leitet ab 1. Oktober 2012 das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel. Er hat zugleich einen Lehrstuhl für Windenergiesysteme an der Universität Kassel inne. Hoffmann folgt Prof. Dr. Jürgen Schmid, der 14 Jahre lang an der Spitze des IWES stand.

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Der Physiker studierte an der Universität Hamburg und promovierte am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching, wo er anschließend im Bereich der kontrollierten Kernfusion arbeitete. Ab 1995 verantwortete er bei Siemens das Projekt »Elektronische Motorsteuerungen« und später das Kompetenzfeld »Lokalisierungssysteme«. In dieser Zeit entwickelte er ein neues Verfahren zur automatischen Abstimmung von Verbrennungsmotoren und erfand eine neue Methode zur Lokalisierung von Benutzern in einem Mobilfunknetz.

Erneuerbare Energien beschäftigen Hoffmann seit 2004. Ab diesem Zeitpunkt baute er den Schwerpunkt bei Siemens federführend aus. Fünf Jahre später übernahm er die Leitung des sektorübergreifenden Leuchtturm-Projekts »Smart Grid« bei Siemens Corporate Technology. Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählten der Aufbau eines Smart-Grid-Test-Centers, die Entwicklung eines 100-Prozent-Versorgungsszenarios sowie die Erfindung und prototypische Umsetzung eines sich selbst-organisierenden Energieautomatisierungs-Systems.

Vor seinem Wechsel zu Fraunhofer war der gebürtige Hamburger zwei Jahre lang Chief Technology Officer (CTO) für das Siemens-Konzernprojekt »Smart Grid«. In dieser Funktion gestaltete er die Innovationsstrategie in diesem Bereich, leitete die globale Forschung und Entwicklung und nahm Einfluss auf nationale und internationale Gesetzgebung, Regulierung und Standardisierung.

Seine Zielsetzung als Institutsleiter beim IWES beschreibt Hoffmann so: »Ich sehe Forschung, Entwicklung und Lehre für die Umsetzung der Energiewende als zentrale Aufgabe. Meine Vision ist, dass wir in Kassel eine Industrie-Forschungsplattform aufbauen, einen runden Arbeitstisch, an dem sich die Akteure über die nötigen Voraussetzungen und die genauen Ziele der Energiewende einigen. Denn Forschung, Politik und Wirtschaft müssen die Qualität ihrer Zusammenarbeit noch weiter steigern und eine Konsens-Kultur auf hohem Niveau schaffen. Das große Thema Energiewende bietet uns als hoch-technisierter Gesellschaft die Chance, neue Wege der Kommunikation zu beschreiten, um die komplexen Transformationsprozesse zu bewältigen.«

Hoffmanns Vorgänger Schmid leitete 14 Jahre lang das IWES. In dieser Zeit baute er das auf Energiesystemtechnik spezialisierte Kassler Institut von rund 130 auf über 360 Mitarbeiter und das Jahresbudget von rund 6,5 Mio. auf 20 Mio. Euro aus. Seit 2004 ist Schmid auch Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU und berät in dieser Funktion die Bundesregierung.


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