Von 2007 bis 2010 ist der Beitrag der Windenergiebranche zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Europäischen Union um 33 Prozent gestiegen. 2010 steuerte die Branche 32 Mrd. Euro zum BIP des EU-Raums bei. Ihr Wachstum war damit mehr als doppelt so hoch wie das Gesamt-BIP der 27 EU-Staaten (plus 2,0 Prozent).
Diese und andere Kennzahlen veröffentlichte die European Wind Energy Association (EWEA) in ihrem neuen Bericht »Green Growth«.
Laut dem Bericht stieg die Anzahl der Arbeitsplätze in der Branche von 2007 bis 2010 um 30 Prozent auf ungefähr 240.000, während sich die Zahl der Arbeitslosen in der Europäischen Union gleichzeitig um 9,6 Prozenterhöhte. Bis 2020 soll sich die Anzahl der Arbeitsplätze demnach auf 520.000 belaufen. 2010 erzielte die Branche beim Export von Waren und Dienstleistungen einen Umsatz von 5,7 Mrd. Euro. Zudem ermöglichte sie die Vermeidung von 5,71 Mrd. Euro Brennstoffkosten.
5 Prozent ihrer Ausgaben - dreimal so viel wie der EU-Durchschnitt - investierte die Branche dem Bericht zufolge in Forschung und Entwicklung. Im Schnitt stecken Windenergieanlagen-Hersteller demnach etwa 10 Prozent ihres Gesamtumsatzes in Forschung und Entwicklung.
»Die Windenergie ist eine krisensichere Branche«, betonte EWEA-Präsident Arthouros Zervos. »Sie trotzt der Rezession - durch Konjunkturwachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen und jährlich steigende Exportzahlen. Im Gegensatz dazu kämpft die EU mit einer Wirtschaftskrise, die durch den gestiegenen Import von Brennstoffen zu höheren Kosten für den EU-Bürger nur noch verstärkt wird.«
Bald wird die Windenergiebranche laut dem Bericht sogar einen noch höheren Beitrag leisten: Bis 2020 soll ihr Anteil am BIP um nahezu das Dreifache steigen. Wenn die Branche ein Mitgliedsstaat der EU wäre, würde ihr Beitrag zum EU-BIP 2020 vor dem der Slowakei und direkt hinter dem Ungarns auf Platz 19 liegen. Die Anzahl der Arbeitsplätze wird sich dem Bericht zufolge um über 200 Prozent auf 520.000 erhöhen. Bis 2030 könnte diese Zahl sogar auf 795.000 anwachsen.
Um sicherzustellen, dass die Windenergiebranche die geplanten wirtschaftlichen Vorteile mit sich bringt, sind laut dem Bericht jedoch folgende Voraussetzungen erforderlich:
- stabile Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien und ehrgeizige Umsetzung der Vorgaben für 2020 in den einzelnen Ländern;
- energiepolitische Vorgaben für den Zeitraum nach 2020, einschließlich einer verbindlichen Zielsetzung für erneuerbare Energien für 2030;
- ein europäisches Stromverbundnetz und ein gemeinsamer Energiemarkt;
- Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um ehrgeizige 30 Prozent sowie
- ausreichende und engagierte Finanzierung der Windenergieforschung durch die EU.
»Der jüngste Bericht der EWEA zeigt, dass die Windenergie für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum in Europa eine bedeutende Rolle eingenommen hat«, kommentierte Felix Ferlemann, CEO von Siemens Wind Power.