Die Energie-Manager der Bahn

Die Wasserkraft wird’s schon richten

27. Juli 2012, 10:18 Uhr | BINE Informationsdienst

Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Energie überwacht in einer Zentrale die Energieversorgung seines Stromnetzes und damit den elektrischen Zugbetrieb für täglich 20.000 Zugfahrten in Deutschland. Für die optimale Versorgung stehen auch Wasserkraftwerke zur Verfügung.

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Wenn bei Stromausfall überall die Lichter ausgehen, fahren die Züge oft weiter. Denn nicht nur Dieselloks, sondern auch elektrische Loks sind unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Als die Deutsche Bahn (DB) ab 1910 elektrifiziert wurde, hat sie sich ein eigenes Bahnstromnetz aufgebaut. Das Bahnstrom-Hochspannungsnetz ist heute rund 7800 km lang und schließt mit 110 kV/16,7 Hz etwa 190 Unterwerke an – gespeist zu 80 Prozent aus fossilen Kraftwerken. Die beim Bahnstrom anfangs bedeutende Wasserkraft hat als Energiequelle zur Zeit nur noch einen Anteil von etwa 10 Prozent. Neue Anlagen sind, auch wenn Potenziale bestehen, kaum durchsetzbar. Einzige Chance bleibt, in einzelnen Wasserkraftwerken durch neue Turbinen den Wirkungsgrad zu erhöhen.

Einen Weg, den Wasserkraftanteil zu erhöhen, bilden Verträge mit der Energiewirtschaft: Mit dem Konzern RWE hat die DB im Jahre 2011 die Bereitstellung von 100 MW Energie aus Wasserkraft, vor allem von der Mosel, bei einer Laufzeit von 2014 bis 2028 vereinbart, was jährlich 876 Mio. kWh entspricht. Damit wird der Anteil erneuerbarer Energie am gesamten Bahnstrombedarf von gegenwärtig 20 auf 28 Prozent steigen. Bis 2020 will die Bahn 35 Prozent erreichen. Dahinter steht die Vision, die Bahnstromversorgung bis 2050 komplett auf regenerative Energien umzustellen.


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