Der weltweite Strombedarf wird laut Frost & Sullivan im Zeitraum von 2010 bis 2030 vor allem in den Entwicklungsregionen stark zunehmen, und zwar hauptsächlich aufgrund der stetig wachsenden Mittelschicht und der rasanten Urbanisierung.
Mit der zunehmenden Kaufkraft der Bevölkerung in diesen Regionen steigt auch die Verbreitung von elektronischen Geräten.
Laut der aktuellen Studie von Frost & Sullivan wird sich die weltweite Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,7 Prozent erhöhen. Im darauf folgenden Jahrzehnt soll die Wachstumsrate wieder auf 1,8 Prozent pro Jahr absinken, da dann das Wachstum in den aufstrebenden Märkten reduziert und die Maßnahmen zur Energieeffizienz erstmals stärkere Auswirkungen zeigen werden.
In den nächsten zwei Jahrzehnten wird der gemeinsame Anteil an Strombedarf seitens der Industriestaaten der Europäischen Union (EU), von Nordamerika und der OECD APAC (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Asia-Pacific) von 49,6 Prozent auf 37,5 Prozent absinken. Der Hauptteil der Nachfrage soll von Indien und China kommen. Der Gesamtanteil dieser beiden Länder, der im Jahr 2010 noch 23,6 Prozent betrug, soll bis zum Jahr 2030 auf 34,5 Prozent ansteigen.
»Die Rolle von China und Indien und deren zukünftiger Einfluss zeigt sich besonders im Bereich der kohlebasierten Stromerzeugung, wobei es sich hierbei im Jahr 2010 um 43,8 Prozent der weltweiten Erzeugung handelt und dies bis zum Jahr 2030 auf 57 Prozent ansteigen soll“, so Harald Thaler, Industry Director bei Frost & Sullivan. „Beide Länder sind außerdem sehr stark im Bereich der Wasser- und Windenergieerzeugung, wobei China besonders in Wasserkraft investiert und Indien in Windenergie.“
Erneuerbare Energien werden sich laut seiner Meinung weitgehend durchsetzen, da Regierungen darum bemüht sind, die Treibhausgasemissionen herunterzuschrauben, um die internationalen Abkommen im Bereich des Klimawandels einzuhalten und neue Industriezweige im Bereich der »Green Economy« zu begünstigen.
Alle Energieträger, mit Ausnahme von Erdöl, werden expandieren, wobei Kohle mit fast 28 Prozent der installierten Kapazität und über 34 Prozent der Stromerzeugung im Jahr 2030 auch weiterhin seine dominante Stellung beibehalten wird.
»China und Indien wird ein starkes Wachstum bei der Kernenergie als auch den erneuerbaren Energien prognostiziert, da beide eine Diversifizierung anstreben, um von einer rein auf fossilen Energieträgern basierten Energiegewinnung abzukommen«, erklärt Thaler. »Das höchste Wachstum für Energiegewinnung aus nicht fossilen Energieträgern wird jedoch im Mittleren Osten und in Afrika zu beobachten sein, wo speziell der Ausbau der Solarenergie verstärkt Beachtung finden wird.«