»Wattson«, eine am Wettbewerb »Ontario Challenge« teilnehmende App, bringt die Energieverbrauchsmessung auf das Mobiltelefon - ohne heimische Hardwarekomponente.
»Wattson« ist für Privathaushalte und kleine Unternehmen gedacht, die ihren Stromverbrauch einfach auf dem Mobiltelefon kontrollieren wollen. Die App registriert die stromverbrauchenden Aktivitäten, analysiert sie und bereitet sie auf, um Stromfresser identifizierbar zu machen.
Dabei kommt die App ganz ohne Hardware-Messgerät im Haushalt aus. Stattdessen verfügt sie über ein Connect My Data API, das die Verbindung zum örtlichen Energieversorger herstellt, der automatisch Verbrauchsdaten auf das Mobiltelefon spielt, sofern er das Connect My Data API implementiert. Dies geschieht »Real Time«, was im Fall von Watson eine etwa einstündige Verzögerung bedeutet. Da EVU, die das Connect My Data API implementieren, nur den akkumulierten Verbrauch des Nutzers auf sein Mobiltelefon einspielen, erlaubt die App das taggen der Grafik, damit Nutzer die jeweiligen Verbrauchsursachen eintragen können; eine Statistics-Seite gibt weiter Aufschluss über das Verbrauchsprofil der letzten 30 Tage. Aufgrund des Nutzertaggings schlägt Watson eine Reihe energiesparender Produkte vor, die den Stromverbrauch bei der entsprechenden Aktivität senken könnten. Social Media-Integration sorgt, falls gewünscht, für die netzweite Kommunikation der Ergebnisse.
Das Programm ist mit verschiedenen Umrechnungseinheiten versehen, wie Badewannenfüllungen, die für die hydroelektrische Erzeugung des verbrauchten Stromes notwendig wären, Kilometer im Elektroauto, Energiepreis, Solarpaneele, die zur Deckung des Verbrauchs notwendig wären und anderes, mit denen die Entwickler das Gefühl für den Energieverbrauch beim Nutzer steigern wollen. Die App ist vor allem für EVU-Kunden interessant, die zeitvariable Tarife nutzen, um Verbrauchspeaks in teuren Zeiten zu vermeiden zu. Mögliche künftige Erweiterungen umfassen die Integration der App in das Demand Side Management von EVU.
Bisher konnten sich Apps zur Fernwartung des Energieverbrauchs nicht recht durchsetzen, was auch an der Notwendigkeit zur Installation einer heimischen Hardware-Komponente liegen dürfte. Als erste App, die mit dem Rückgriff auf EVU-Verbrauchsdaten keine eigene Hardware-Komponente benötigt, könnte »Wattson« hier der Durchbruch gelingen. Sicherheitstechnisch ist »Wattson« bislang eine Katastrophe. Datenschutz, SSL oder ähnliches ist nicht vorgesehen, am deutschen Markt, der mittelfristig auf das BSI-Schutzprofil einschwenkt, wird »Watson« deshalb nicht reüssieren. Thema der »Energy Apps for Ontario Challenge« ist jedoch nicht Security, sondern die Entwicklung einfach zu bedienender Energiekontroll-Software.