Über das Internet erhält der Benutzer auch über Smartphone oder Tablett-PC jederzeit Zugang zur Zentrale und kann über eine App sehen, welchen Status beispielsweise die Heizung hat. »Diese Möglichkeit nutzen die Anwender jetzt sehr gerne, das bringt neben dem höheren Komfort auch den Spaßfaktor ins Spiel«, erklärt Schoeller. Und der Sicherheitsaspekt spielt ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Beispielsweise können die Anwender Videokameras installieren und die Bilder auf das Smartphone senden. »Für solche Systeme steigt die Nachfrage derzeit stark an«, beobachtet Schoeller.
In den komplexen Funktionalitäten, die die eigene Software abbilden kann, sieht Schoeller das entscheidende Differenzierungsmerkmal zu anderen Systemen: »Wenn beispielsweise die Heizung im Wohnzimmer abgeschaltet werden soll, falls sich niemand im Wohnzimmer befindet, das Licht ausgeschaltet ist und es nach 21 Uhr ist, dann kann man das kaum mehr tabellarisch abbilden. Eine transparente, leicht zu bedienende Software ist in einem derartigen Fall wesentlich kundenfreundlicher.«
Ebenfalls entscheidend ist, dass die Anwender weder IT-Spezialisten noch Elektrotechniker sein müssen, um das System zu installieren. Auch Laien schaffen es in kurzer Zeit, die Zentrale mit HomeMatic-Komponenten zu verbinden und das System nach ihren Wünschen zu programmieren. Deshalb wendet sich contronics direkt über das Internet an die Endkunden. »In letzter Zeit gewinnen wir aber auch mehr und mehr IT-affine Fachbetriebe, die die Systeme von uns kaufen und dann bei ihren Kunden installieren«, erklärt Schoeller.
Heizkosten sinken um ein Drittel
Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist der Preis. Der Anwender kann beispielsweise mit Systemen zur Steuerung der Heizung starten. Das kostet selten mehr als 1200 Euro. Will er gleich eine komplette Haussteuerung installieren, dann hängt der Preis auch von der Größe des Hauses ab, »aber die Anwender werden es kaum schaffen, mehr als 3000 Euro auszugeben«, so Schoeller.
Und allein die Heizungssteuerung macht sich schnell bezahlt. Im Durchschnitt ließen sich laut Schoeller damit die Heizkosten um mindestens ein Drittel senken, in Kombination mit der Rollladensteuerung häufig sogar um deutlich mehr.
Auch den Energieverbrauch können die Anwender überwachen. Die entsprechenden Komponenten messen die Stromverbräuche an Steckdosen und im Zählerkasten und schicken die Daten an die Zentrale, die dann auf Wunsch die Verbrauchskurven über einen bestimmten Zeitraum visualisiert. Das System ist auch in der Lage, je nach Tarifen oder Uhrzeit Verbraucher ein- oder auszuschalten, um den Strom möglichst zu günstigen Preisen beziehen zu können.
Ein hohes Zukunftspotenzial sieht Schoeller in der Verbindung der Home-Automation mit der Medizintechnik. Solche Systeme können es älteren Leuten ermöglichen, länger in ihren Häusern zu wohnen, sie können Pflegedienste entlasten und medizinische Daten direkt zum Arzt senden. »In diesem Umfeld bieten sich große Chancen, und wir arbeiten daran«, erklärt Schöller. Mehr will er aber dazu noch nicht verraten.