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EEBus: So funktioniert das Smart Home

20. August 2013, 13:39 Uhr | Heinz Arnold
Til Landwehrmann: »Wir sind bereits in Gesprächen mit der OSGi und auch mit der Home Gateway Initiative, um untereinander Verständnis dafür zu schaffen, an was die einzelnen Organisationen arbeiten.«
© Kellendonk

Intelligenter Stromeigenverbrauchs-Optimierung, Lastmanagement in Abhängigkeit zu variablen Stromtarifen und die klassische Hausvernetzung: wie das in der Realität funktioniert, demonstrieren 21 Mitglieder der EEBus-Initiative auf der diesjährigen IFA.

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»Damit setzen wir ein deutliches Signal für die Wirtschaft: Home-Automation funktioniert«, sagt Til Landwehrmann, Geschäftsführer der EEBus Initiative e.V.. Auch wenn das Energie-Management der Ausgangspunkt von EEBus war und es auch heute eine wichtige Rolle spielt, so verschwimmen die Grenzen zur allgemeinen Home Automation zunehmend. Sicherheitsfunktionen etwa erlangen eine zunehmend wichtigere Bedeutung. Hat der Nutzer etwa vergessen, die Herdplatte abzuschalten, so bekommt er einen Anruf auf seinem Handy und kann dann die Herdplatte über sein Handy sofort abschalten. Welchen breiten Funktionsumfang EEBus heute bereits abdeckt, zeigt ein Blick auf die Firmen, die die Interoperabilität ihrer Geräte auf dem EEBus-Stand (Halle 3.1, Stand 109) demonstrieren: B/S/H; Bosch Thermotechnik, Busch-Jaeger, devolo, E.G.O. Gerätebau, E.ON, EnBW, Hager, JUNG, Kabel Deutschland, Kiwigrid, Kostal, Landis + Gyr, Liebherr, Miele, QSC, Schneider Electric, Siegenia Aubi, SMA, Somfy, Stiebel Eltron, TQ, Vaillant.

Außerdem konnte die EEBus-Initiative mit Somfy einen starken Partner aus Frankreich hinzugewinnen. Auch der britische Konzern Eaton oder die Schweizer Landis + Gyr sind Mitglieder. »Durch die Zusammenarbeit vieler weltweit tätiger Unternehmen können wir auch die internationale Normierung effektiv vorantreiben« erläutert Landwehrmann. Die Standards müssten schließlich einheitlich sein, egal ob Geräte in Europa, Amerika oder Asien eingesetzt würden. Um dies voranzutreiben, verstärkt die EEBus-Initiative zudem auf anderem Gebiet ihre internationale Präsenz. »Wir haben ein Büro in Brüssel eröffnet und vielversprechende Rückmeldungen der EU-Kommission erhalten «, freut sich Til Landwehrmann.

Zudem streckt die EEBus-Initiative ihre Fühler zu weiteren Industrieorganisationen aus, um EEBus ins Smart Home zu integrieren. »Wir kümmern uns darum, die Funktionen für das Energie-Management und das vernetzte Haus technologienabhängig zu beschreiben, so dass sich beispielsweise Geräte, die über KNX oder ZigBee kommunizieren, untereinander verstehen können«, erklärt Landwehrmann. EEBus definiert beispielsweise, welche Daten Haushaltsgeräte oder die Heizungen übertragen und welche Funktionen auf Systemebene zur Verfügung stehen sollen. »Die unterschiedlichen Branchen zusammen zu führen und die gewünschten Funktionen standardisiert zu beschreiben, das ist unsere Aufgabe«, so Landwehrmann.

Auf dieser Ebene setzen dann Organisationen wie die Open Services Gateway Initiative (OSGi) auf, die sich um die erforderlichen Schnittstellen kümmern, die dazu erforderlich sind, um etwa Applikationen auf Systemebene zu kaufen, zu laden und zu entladen. Landwehrmann: »Wir sind bereits in Gesprächen mit der OSGi und auch mit der Home Gateway Initiative, um untereinander Verständnis dafür zu schaffen, an welchen Themen die einzelnen Organisationen arbeiten. Es wäre ja nicht zielführend, wenn mehrere Organisationen, deren Arbeitsbereiche aufeinander aufbauen und die sich ergänzen, aneinander vorbeireden.«


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