Das Münchner Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung von ca. einer Million Euro erhalten, um Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Supercomputern zu erforschen.
Wenn das Exascale-Computing Einzug hält, wird der Energieverbrauch von Supercomputern und –Clustern zum Flaschenhals für Rechenzentren. Diesem Problem widmet sich das Projekt »Simulation und Optimierung des Energiekreislaufs von Rechenzentrums- Klimatisierungsnetzen unter Berücksichtigung von Supercomputer- Betriebsszenarien« (SIMOPEK), das am LRZ durchgeführt wird. Es modelliert, simuliert und optimiert die Energiekreisläufe von Höchstleistungsrechenzentren unter Einbeziehung dynamischen Sysemverhaltens. Insbesondere die erneute Nutzung entstehender Abwärme, variables Lastverhalten und unterschiedliche Kühlungstechnologien stehen im Fokus der Forschung, deren Ergebnisse die Planung künftiger Rechenzentren verbessern sollen.
»Testbed« sind die Höchstleistungsrechner SuperMUC und CoolMUC des LRZ, die mit Warmwasserkühlung, Neudeutsch »High Temperature Liquid Cooling« (HTLC), betrieben werden. Neben dem LRZ kooperieren das Fraunhofer Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI), die IBM Deutschland GmbH, und die SorTech AG im Forschungsprojekt. Assoziierte Partner sind die Johnson Controls System & Service GmbH, die E.W. Gohl GmbH und das Gauss Centre for Supercomputing (GCS).
Ebenfalls gefördert wird das Projekt FEPA, »Flexibles Framework zur Energie- und Performanceanalyse hochparalleler Applikationen im Rechenzentrum«, in dem das LRZ gemeinsam mit dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) und der NEC Deutschland GmbH eine Monitoringsoftware entwickelt, die die Performance und den Energieverbrauch von Anwendungen in Abhängigkeit vom verwendeten Rechnersystem optimiert.
Beide Projekte fördert das BMBF zunächst für drei Jahre mit 775.000 € für vier wissenschaftliche Mitarbeiter. Prof. Dr. Arndt Bode, Direktor des LRZ sagt: »Das LRZ bringt seine umfangreichen Erfahrungen und Kenntnisse auf dem Gebiet der Energieeffizienz im Höchstleistungsrechnen in die beiden Projekte FEPA und SIMOPEK ein. Weltweit gehört das LRZ zu den ersten und führen-den Rechenzentren, die sich der großen Herausforderung stellen, die Rechenleistung zukünftiger Supercomputer auch weiterhin exponentiell zu steigern und dabei den Energiebedarf nur moderat zu erhöhen und deshalb finanzierbar zu halten. Mit allen Projektpartnern verbindet uns eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir sind sicher, gemeinsam einen wesentlichen Schritt zu energie-effizientem Supercomputing im zukünftigen Exaflops-Bereich zu gehen.«