Mess- und Prüftechnik

Esders GmbH: Energiewende erfordert Strategie-Änderungen

2. April 2014, 12:36 Uhr | Nicole Wörner und Andreas Knoll
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Digitale Vernetzung: Die Herausforderung annehmen

Welche Trends werden Ihrer Ansicht nach in Zukunft wichtiger werden?

Wie in vielen Branchen macht die digitale Vernetzung auch bei Esders nicht Halt. In der Prüf- und Messtechnik und auch sonst überall, wo Daten gesammelt und verarbeitet werden, schweben derzeit die Schlagworte App und Cloud oder in produzierenden Betrieben auch Industrie 4.0 im Raum. Warum soll ein Messtechniker erst mit dem Auto ins Büro fahren, bis die Messdaten den Kollegen zur Verfügung stehen? Warum dauert es manchmal Tage, bis eine Messung abgenommen werden kann und damit die nächsten Arbeitsschritte beginnen? Dieses Problem haben wir 2013 mit einem Bluetooth-Modul samt zugehöriger Smartphone-App gelöst. Die nächsten Schritte gehen ganz klar hin zu einer zentralen Datenverwaltung, die immer aktuell ist und auf die jederzeit und von überall zugegriffen werden kann. Dabei dürfen vor allem die Sorgen um den Datenschutz nicht vernachlässigt werden.

Welche technischen Herausforderungen ergeben sich daraus?

Wir begannen mit der Produktion von Messtechnik und hatten den zugehörigen Service. Heutzutage werden die Lösungen viel weiter auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Nahezu jede Anwendung hat besondere Herausforderungen, etwa spezielle Software für unterschiedliche Länder oder Kunden. Wir haben deshalb unser Know-how in der IT, dazu gehört sowohl die Bedien-Software als auch der Umgang mit Messdaten, deutlich ausgebaut. Außerdem können wir unsere Produkte in bestehende Systeme unserer Kunden einbinden. Ein wichtiger Bestandteil ist daher die Beratung bereits zu Beginn eines Projekts. So können wir mögliche Fehlplanungen auch auf Kundenseite früh vermeiden.

Wie stellen Sie sich darauf ein?

Das mag ein wenig platt klingen, aber vor allem: durch gute Mitarbeiter. Wir investieren viel in die Aus- und Fortbildung, rekrutieren gute Fachkräfte und verlangen von unseren Mitarbeitern, dass sie in ihrem Feld Experten sind. Dabei hat für uns hohe Priorität, das Know-how im Unternehmen zu haben, also alles im eigenen Hause zu fertigen oder zu entwickeln. Nur so können wir für den Kunden der richtige Partner sein.

Außerdem müssen deutsche Industrieunternehmen meiner Meinung nach Innovationsführer sein. Das ist unsere große Stärke und unterscheidet uns von vielen Wettbewerbern aus anderen Ländern. Wir investieren sehr viel in Forschung und Entwicklung. Auch als familiengeführter Mittelständler ist es möglich, neue Ideen in einer Branche anzustoßen. Das ist letztlich unser Ziel.

Welche Ziele setzen Sie sich für die Zukunft?

Angesichts unserer Entwicklung der vergangenen Jahre möchte ich fast sagen: weiter wie bisher. Das umfasst sowohl ein weiteres Wachstum des Unternehmens als auch die Entwicklung von Produkten mit bis dahin nicht am Markt verfügbaren Funktionen. Das werden wir auch erreichen. Die Aussichten sind gut, und ich sehe in naher Zukunft kaum Gründe für eine Umkehr dieser Entwicklung.

 

Das Interview führte Nicole Wörner. Mitarbeit: Andreas Knoll


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