Dieser Effekt, der übrigens auch bei TFTs auftritt, wird bei OLEDs durch ihre Materialeigenschaften hervorgerufen. »Ein vom Kunden angepasstes Oberflächendesign hilft dabei, diesem Effekt entgegen zu wirken«, so Mohrhof. Hilfe erhält der Kunde dabei vom CMEL-GUI-Guide, der entsprechende Hinweise gibt, welche Darstellungsoptionen in Bezug auf Helligkeit-, Graustufen und Farbauswahl optimal sind. Eine weitere Möglichkeit, das Einbrennen zu verhindern, ist der Einsatz eines »Real-Time-BIC-Boards«.
Die von Comotronix entwickelte BIC-Technologie steht für »Burn-In- Compensation« und bewährt sich beispielsweise in Plasma-TV-Geräten von Orion bereits im kommerziellen Bereich. »Comotronix hat bereits erste viel versprechenden Tests mit einem 7,6-Zoll-AMOLED von CMEL gestartet «, erklärt Mohrhof, »die vorhandenen BIC-Boards sind allerdings für den Einsatz mit AMOLEDs noch nicht optimiert und rechnen sich derzeit nur für höherwertige OLED-Displays.« CMEL arbeite aber derzeit daran, die BIC-Technik von vorneherein in AMOLEDs zu integrieren, um die Kosten zu minimieren.
Auch das Modul-Design von OLEDs lässt sich optimieren, wie CMEL mit seinem MEM- (Metal-Encapsulated-Module) bzw. GEM-Design (Glass-Encapsulated-Module) zeigt: Dabei verschwindet der vorhandene Hohlraum und erlaubt eine noch dünnere Ausführung der Module. Die eingebrachten Materialien und die Glas/Metallrückwand optimieren zudem die thermischen Eigenschaften und erreichen dadurch eine längere Lebensdauer der Zellen.
»Die Aussichten für AMOLEDs im industriellen Einsatz sind also aufgrund der beschriebenen Verbesserungen so gut wie nie zuvor«, meint Mohrhof. Und damit nicht genug: »Die Entwicklung schreitet auch weiterhin rasant voran, im 3. Quartal dürfen sich die Kunden auf erste Muster eines 3,4-Zoll-AMOLEDs mit integrierter Multi-Touch-Funktion freuen.« Ein weiteres Highlight, das vielleicht schon Anfang 2010 in Serie produziert werden könnte, sei laut Holger Mohrhof das sogenannte »Curved-OLED«, dessen Machbarkeit bereits über Studien bewiesen wurde.
OLED vs. LCD – droht ein Preiskampf?
Dennoch wird es für die AMOLED- Hersteller nicht einfach werden, weiter in den Displays- Markt der vorzudringen, »denn die LCD-Hersteller spüren bereits den Wettbewerb der AMOLEDs und setzen wohl bald zum Preiskampf an«, vermutet Holger Mohrhof. »Im Premium-Segment des Consumer-Markts werden AMOLEDs die TFTs in absehbarer Zukunft verdrängen«, ist sich Holger Mohrhof sicher. Die Folge wäre ein Preissturz bei LCD-TFTs führen. Die Fabriken der LCD-Hersteller sind längst abgeschrieben und können mit hoch effizienten Produktionsprozessen aufwarten. Nicht zuletzt deshalb haben die Hersteller im Gegensatz zu AMOLED-Herstellern einen gewissen Spielraum bei der Preisgestaltung. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Szenario auf den Consumer-Bereich beschränken wird oder auf den Industriemarkt übergreift.
Die Antwort der AMOLED-Hersteller wird nach Meinung von Mohrhof darin bestehen müssen, die Produktion effizienter zu gestalten. »Dazu muss es natürlich gelingen, die Ausbeute zu verbessern und die Herstellungskosten zu verringern.« Ein Ansatz ist die Herstellung von OLEDs mittels Druckverfahren. »Die Entwicklung in der OLED-Technologie geht rasant schnell vonstatten; allen Kunden, die sich bereits mit AMOLEDs auseinandersetzen, empfehlen wir daher, sich anhand von Datenblättern der Hersteller, die auf unserer Website zu finden sind, auf dem laufenden zu halten.«