Nachdem der japanische Konzern bekannt gegeben hatte, dass die Verluste für das laufende Geschäftsjahr höher als erwartet ausfallen, wird die Fertigstellung einer der größten LCD-Fabs der Welt forciert.
Ursprünglich sollte das neue Werk in der japanischen Stadt Sakai erst im März 2010 seinen Betrieb aufnehmen. Der Start wurde nun auf den Oktober dieses Jahres vorverlegt. Bei der Anlage handelt es sich um einen Industriepark, in dem neben der ersten LCD-Fab der 10. Generation, auch eine Fertigung für Dünnschicht-Solarzellen entsteht. Beide Fertigungsmethoden sind zu einem großen Teil sehr ähnlich. Außerdem gibt es weitere Gebäude für Zulieferer. Sharb selbst nennt diese Anlage den »Fertigungsstandort des 21. Jahrhunderts«.
Die neue Fab, deren Bau 2007 begonnen wurde, soll schon im Oktober den Betrieb aufnehmen.
Die Glassubstrate die in der neuen Fab gefertigt werden, sind 8,7 m² groß. Sie sind damit um 60 Prozent größer als die Panels, die in der derzeit größten Sharp-Fab der 8. Generation gefertigt werden. Aus einem Glassubstrat lassen sich somit 6 Panels mit einer Größe von 60 Zoll (152 cm) machen. 72.000 Glassubstrate dieser Größe sollen einmal monatlich gefertigt werden.
Der vorgezogene Start dieser riesigen Fab hat zwei Gründe. Zum einen rechnet Sharp nach einem vorläufigen Nachfragerückgang bei LCD-Fernsehern, wieder mit einer steigenden Nachfrage, die vor allem aus den neuen Märkten wie etwa China kommen soll.
Außerdem hatte Sharp bekannt gegeben, seine LCD-Fertigung neu zu organisieren und damit effizienter machen zu wollen. Dazu gehört, dass beispielsweise Fertigungslinien an kleineren Standorten stillgelegt und in größere übertragen werden.
Knapp 1 Milliarde Euro Verlust
Sharp hatte außerdem bekannt gegeben, das der Anfang Februar vorhergesagte Verlust für das laufende Geschäftsjahr von rund 100 Milliarden Yen (rund 750 Mio. Euro) auf 130 Mrd. Yen (rund 975 Mrd. Euro) steigen wird. Neben der Neu-Ausrichtung der LCD-Fertigung wird Sharp außerdem die Verträge von 1500 Mitarbeitern in Japan nicht verlängern.
Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Bloomberg, fährt Sharp erstmals seit 1956 einen Verlust für ein volles Geschäftsjahr ein.