Gelungen ist ihm dies, indem er zunächst analysierte, wie in künstlichen Facettenaugen überhaupt Bilder entstehen. Da jede Facette einen Bildpunkt aufnimmt, lag die Herausforderung darin, eine gezielte Überlappung im technischen System umzusetzen. Mit der genauen Kenntnis der Winkelempfindlichkeit lassen sich dann Bildsignale benachbarter Facetten miteinander vergleichen. Das ermöglicht es, die Objektposition in einem zweidimensionalen Gesichtsfeld mit einer Genauigkeit zu bestimmen, die um ein Vielfaches höher liegt als die Bildauflösung.
Ein Vergleich hat gezeigt, dass ein künstliches Facettenaugen-Objektiv Informationen mit einer effektiven Bildauflösung von 625 x 625 Pixel übertragen kann, obwohl die Anzahl der real verfügbaren Bildpixel auf 50 x 50 begrenzt ist.
Der neue Sensor ist in der Lage, einfache Objekte zu erkennen sowie deren Position und Größe exakt zu bestimmen. Auch Bewegungen kann er zuverlässig aufspüren. Das System lässt sich zum Beispiel für Sonnenstandssensoren nutzen, die im Auto die Klimaanlage regulieren. In sogenannten Fahrerassistenzsystemen können solche Sensoren Fahrstreifen erkennen und notfalls die Steuerung des Autos korrigieren. Erste Projekte dazu laufen bereits, so das Fraunhofer Institut.