Durchbruch in der Optoelektronik

Phosphor und Stickstoff für Sensoren und OLEDs

7. Dezember 2023, 14:46 Uhr | Nicole Wörner
Die neue Methode könnte in Zukunft die Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen optoelektronischen Eigenschaften für die Anwendung in organischen Halbleitertechnologien ermöglichen.
© Sebastian Reineke

Forscher der TU Dresden haben eine Methode entwickelt, um Phosphor- und Stickstoffatome in polyzyklische Moleküle einzubauen. Dies eröffnet Potenzial für neue Materialien in Sensoren und OLEDs mit speziellen optoelektronischen Eigenschaften.

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Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAKs, spielen eine zentrale Rolle in einer Vielzahl von (opto-)elektronischen Anwendungen, darunter chemische Sensoren, organische Leuchtdioden (OLEDs), organische Feldeffekttransistoren (OFETs) und organische Solarzellen.

Um die Leistungsfähigkeit der Bauelemente...

...zu optimieren und deren Vielseitigkeit zu erhöhen, erproben Forscher die Substitution mit verschiedenen Elementen jenseits des traditionellen Kohlenstoffs. Während die Substitution mit Bor (B), Stickstoff (N), Sauerstoff (O) und Schwefel (S) bereits umfassend erforscht wurde, stellt die Integration von Phosphor (P) in Kombination mit Stickstoff (N) noch eine große Herausforderung dar. 

Mit seiner Arbeitsgruppe...

...hat Prof. Jan J. Weigand von der TU Dresden nun einen entscheidenden Durchbruch erzielt: »In unserer aktuellen Forschung haben wir eine innovative Methode entwickelt, um Phosphor- und Stickstoffatome gezielt in polyzyklische Systeme einzubringen. Diese Methode ermöglichte die Synthese einer breiten Palette von P/N-substituierten Verbindungen, deren physikochemische Eigenschaften in Zusammenarbeit mit Physikern der TU Dresden vielschichtig untersucht wurden. Durch die Kombination aus Materialsimulationen und spektroskopischen Messungen konnten wir grundlegende Einblicke in die Struktur-Eigenschafts-Beziehungen der erhaltenen Verbindungen gewinnen.« 

Die neue Methode ermöglicht...

...den Zugang zur bekannten Stoffklasse der Azaphosphole, die bisher nur sehr umständlich und meist in sehr geringen Ausbeuten zugänglich war. Daher kam sie bisher für (opto-)elektronische Anwendungen nicht in Betracht.

»Durch die gezielte Kombination von Phosphor und Stickstoff...

...erhoffen wir uns, die elektronischen und optischen Eigenschaften dieser Verbindungen in einer Weise steuern zu können, die zuvor nicht möglich war. Dies eröffnet spannende Perspektiven für zukünftige Anwendungen in der Optoelektronik und darüber hinaus«, ergänzt Sebastian Reineke, Leiter der Light-Emitting und eXcitonic Organic Semiconductors Gruppe (LEXOS) der TU Dresden. 

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Originalveröffentlichung: Jannis Fidelius, Kai Schwedtmann, Sebastian Schellhammer, [..], Antonio Frontera, Sebastian Reineke, Jan J. Weigand. Convenient Access to π-Conjugated 1,3-Azaphospholes from Alkynes via [3+2]-Cycloaddition and Reductive Aromatization, CHEM. DOI: 10.1016/j.chempr.2023.10.016 

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