Ulmer Münster

LED-Licht akzentuiert gotische Architektur

16. Dezember 2017, 8:45 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Natürliche und künstliche Lichtführung im Einklang

Genau 161,53 m ragt der höchste Kirchturm der Welt in die Höhe. Auch die Dimensionen des Kirschenschiffs sind gewaltig. Mit ihrer umfangreichen Expertise in der Kirchenbeleuchtung haben die Planer des Büros Bamberger Sonderleuchten entwickelt, die sowohl das Funktionslicht liefern als auch die Architektur beleuchten.

Passend zur himmelwärts strebenden Gotik des Münsters nehmen vertikal abgependelte, etwa 3,20 Meter lange Rohre jeweils 20 bzw. 24 kleine LED-Lichtköpfe auf. Jeder Lichtkopf ist entsprechend seiner Aufgabe individuell ausgerichtet und mit der passenden Optik versehen – einige strahlen nach unten in die Kirchenbänke und auf den Boden, andere inszenieren die Architektur bis hinauf zum Gewölbe.
 
Puristische Leuchten, leistungsfähige Elektronik

Die gesamte Beleuchtung des Langhauses und der Seitenschiffe übernehmen  die Pendelleuchten. Trotz der vielseitigen Beleuchtungsaufgaben ist ihr Design filigran. Unauffällig konnten sie in den Spitzbögen zwischen Haupt- und Seitenschiff platziert werden. Die Seitenachsen entlang der Schiffe bleiben frei, der Blick ins Gewölbe ist ungehindert. Diese minimalistische Bauform war nur durch die räumliche Trennung von LED-Lichtquellen und LED-Drivern realisierbar.

Vor dem Hintergrund einer langjährigen Zusammenarbeit hatte sich das Büro Bamberger bezüglich der Betriebsgeräte für die LED-Leuchten an Tridonic gewendet. Gemeinsam entwickelten der Spezialist für Lichttechnologie, die Lichtplaner und der Hersteller der Sonderleuchten, die Firma Metallbau Böhm, in den dimmbaren Konstantstrom-LED-Treibern der PREMIUM-Serie.

Insgesamt 360 LED-Treiber übernehmen die Versorgung und Ansteuerung der etwa 500 LED-Lichtköpfe. Der Ausgangsstrom des Treibers lässt sich zwischen 900 mA und 1.800 mA einstellen. Das bietet Flexibilität beim – auf Wunsch auch kombinierten – Anschluss der LED-Lichtköpfe mit 32 W bzw. 18,5 W Leistung. Durchweg ist so konfiguriert worden, dass an den Leuchten lediglich SELV-Spannung anliegt und somit keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen gegen Berührung nötig sind.

Die Treiber arbeiten von 1 bis 100 % mit Amplitudendimmung und nicht mit Pulsweitenmodulation (PWM). Im Ergebnis sind die Betriebsgeräte fern der Leuchten in einem Sammelgehäuse unter dem Dach eines Seitenschiffes untergebracht. Dank der Amplitudendimmung treten keine Probleme mit der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) auf.

Bei der LED-Dimmung mit PWM wäre dies angesichts der großen Entfernung zwischen Driver und LED-Modul wohl problematisch geworden. Dass die Installation alle EMV-Anforderungen erfüllt, hat Tridonic mit Messungen im eigenen Labor bestätigt. Solche Leistungen bietet das Unternehmen als Service für Leuchtenbauer, Lichtplaner und andere Kunden im Rahmen des sogenannten Design-In-Prozesses an. Dabei prüft Tridonic, ob die Technik auch unter vom Standard abweichenden Betriebsbedingungen sicher und vorschriftenkonform funktioniert.
 
Passendes Licht für jeden Anlass

Im Ulmer Münster kommt das DALI-Protokoll zum Einsatz. Fast jeder der LED-Lichtköpfe ist dimm- und schaltbar. Das ermöglicht vielseitige Lichtszenarien für die unterschiedlichen Nutzungen des Kirchenraumes. Ob Gottesdienst im kleinen Rahmen oder Konzert vor vollbesetztem Haus, für jeden Anlass lässt sich die Beleuchtung bedarfsgerecht einstellen.

Darüber hinaus bieten die modernen LED-Driver einige weitere Vorzüge. So arbeiten sie mit einem Wirkungsgrad von 91 % und einer Leistungsaufnahme im Stand-by von weniger als  0,15 W ausgesprochen effizient. Die Geräte integrieren zahlreiche Schutzfunktionen, zum Beispiel gegen Übertemperatur, Kurzschluss und Überlast, und ihre Nominale Lebensdauer beträgt bis zu 100.000 Stunden. Tridonic gewährt fünf Jahre Garantie.

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