Energiesparlampen-Diskussion: Wo bleibt die LED?

3. September 2009, 12:12 Uhr | Mathias Bloch, elektroniknet.de
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Energiesparlampen-Diskussion: Wo bleibt die LED?

Ein Kritikpunkt ist ja auch die ungemütliche Farbe der Energiesparlampe.

Darauf kann man beim Kauf achten. Bei den Energiesparlampen gibt es Farbtemperaturen unter 3000 Kelvin, die glühlampenähnlich sind. Es gibt auch helles, weißes Licht mit 5000 Kelvin. Das ist vielleicht eher was für die Bürolampe und nicht für das Wohnzimmer.

Jetzt kommt aber noch der Farbwidergabeindex dazu. Auf der Verpackung steht dann zum Beispiel die Ziffernfolge »827«. Die »27« steht für die Farbtemperatur von 2700 K, die »8« für den Farbwidergabeindex größer 80. Man sollte eigentlich nichts kaufen, was unter der »8« liegt.

Warum nicht?

Weißes Licht ist ja aus mehreren Farben zusammengesetzt. Das Lichtspektrum von Glühlampen- oder Halogenlampenlicht ist kontinuierlich und deren Farbwiedergabeindex beträgt fast 100 . Das Licht von Energie- und Leuchtstofflampen ist nicht kontinuierlich sondern mehrbandig. Je näher es an das kontinuierliche Spektrum des Glühlampenlichts kommt, desto näher ist die Zahl an der 100. Bei den Energiesparlampen geht das knapp an die 90.

Wenn man unter diesem Wert von 80 liegt und die Glühlampe mit einer Energiesparlampe austauscht, dann werden die Farben im Zimmer anders wiedergegeben.

Gehen Energiesparlampen durch häufiges Ein- und Ausschalten schneller kaputt?

Das kann bei dem einen oder anderen Modell mal passieren. Gute Modelle sind jedoch  schaltfest. Die Zeitschrift »test« hat teilweise nach mehr als 200000 Schaltzyklen aufgehört zu testen, weil die Energiesparlampen immer noch gebrannt haben.. Beim Kaufsollte man darauf achten, dass es Modelle mit höherer Schaltfestigkeit gibt. Das Sonderangebot für einen Euro liefert diese Qualität  nicht unbedingt.

Sind diese ganzen Parameter, über die wir gerade gesprochen haben, auf der Verpackung angegeben?

Nein, bis jetzt noch nicht. Es gibt allerdings eine erweiterte Kennzeichnungspflicht. Die kommt aber erst am 1. September 2010 verbindlich. Da stehen dann zum Beispiel die Nennlebensdauer der Lampe in Stunden, die Farbtemperatur, die Zahl der Schaltzyklen und der Quecksilbergehalt der Lampe auf der Verpackung. Außerdem müssen die Hersteller zusätzliche Informationen im Internet anbieten.

Es soll auch Hersteller geben, die mehr Quecksilber verwenden, als sie angeben.

Diese Hersteller wollten auf Nummer sicher gehen, dass genügend Quecksilber in der Lampe enthalten ist. Es hängt aber auch vom Fertigungsprozess ab, wie gut man das Quecksilber dosieren kann. Ein guter Hersteller kann das. Wenn das fast mit Handarbeit in Asien gemacht wird, dann kann man den Quecksilbergehalt  nicht so gut dosieren.

Gibt es Kontrollen?

Das ganze unterliegt ja der CE-Kennzeichnung und die Marktüberwachung ist schon angehalten, das von Fall zu Fall  zu kontrollieren.

Die Energiesparlampe muss zur Entsorgung auf den Wertstoffhof gebracht werden. Viele landen sicher im normalen Hausmüll. Wäre es nicht gut, ein Rückgabesystem zu haben?

Das die Energiesparlampen im Hausmüll landen ist in anderen europäischen Ländern nicht so ausgeprägt, Die Rücknahmesysteme sind unterschiedlich organiesiert. Außerdem muss man heutzutage sowieso fast jedes elektronische Gerät zum Wertstoffhof bringen. Mein Tipp ist: sammeln Sie die Energiesparlampen auch zusammen mit Ihren anderen Elektrogeräten, denn man muss nicht wegen jeder Lampe einzeln zum Wertstoffhof.

Zu guter Letzt noch die elektromagnetische Strahlung. Ein Leser hatte geschrieben, dass das Funksignal seines Fernsehers nach dem Anbringen von Energiesparlampen gestört war. Wie gefährlich ist diese elektromagnetische Strahlung?

Energiesparlampen haben ein elektromagnetisches Feld – wie jedes elektronische Gerät. Dafür gibt es  Grenzwerte, die nach einer eine Studie vom Bundesamt für Strahlenschutz durchweg eingehalten werden. In dem ein oder anderen Einzelfall können schon mal Interferenzen auftreten. Dieses Einstrahlen in andere Elektrogeräte ist aber eigentlich sehr selten.

Gibt es da eine Kennzeichnungspflicht?

Da gibt es keine spezielle Kennzeichnung. Da muss man dann vertrauen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Markenhersteller prüfen ihre Produkte. Das gibt Sicherheit.


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