Die Anbindung und der Aufbau eines Displays zur einfachen numerischen Anzeige der Speicherkapazität werden beispielhaft in Bild 2 erläutert. Der Bildschirm ist 3,0 cm x 1,5 cm groß und enthält 30 aktive Segmente. Der Anwender gibt die Anzahl an Ausgängen ein und lädt das Bitmap-Image des verwendeten Displays. Das Evaluierungskit ermöglicht das interaktive Abbilden der Displaysegmente an die angeschlossenen Segmentausgänge. Wurden alle Bereiche an die Segmentausgänge abgebildet, lässt sich die Abbildung testen. Das Klicken auf ein beliebiges Segment hebt dieses Segment in der Software hervor und schaltet das entsprechende Displaysegment auf dunkel oder hell.
Nach der Segmentabbildung lassen sich Diasequenzen erstellen, mit denen sich die Segmente dynamisch aktivieren lassen. Durch Mausklicks lassen sich somit verschiedene Anzeigen für Demonstrationszwecke als auch zur Weiterentwicklung erstellen. Als Beispiel ließe sich ein zweiter Uhrzeiger simulieren, der darstellt, wie sich die Ziffern auf einem bestimmten Display verändern. Dabei kann nur ein Bereich des Displays aktualisiert werden, oder das ganze Display wird zurückgesetzt und insgesamt aktualisiert.
Die Signalformen lassen sich mithilfe des Signalform-Editors optimieren. Der Entwickler kann die visuelle Erscheinung verschiedener Signalformen auf dem Sample-Display testen. Im Anschluss an diese ersten Schritte kann der Entwickler den nächsten wagen und einen ersten Prototypen erstellen. Dieses Beispiel der Speicheranzeige zeigt, wie das E-Ink-Evaluierungskit die Entwicklung von EPD-Anwendungen beschleunigen kann.
Varianten von elektronischem Papier
Am Anfang war »Gyricon« in den 1970er-Jahren aus dem Hause Xerox. Dabei fanden kleine, statisch geladene Kügelchen Verwendung, die auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß waren. Die Darstellung auf dem »Papier« änderte ein elektrisches Feld, das die Kügelchen nach oben oder unten drehte.
Elektronische Tinte, die auch die Grundlage für die E-Ink-Anzeigen ist, basiert auf der Elektrophorese. Auch hier kommen Mikrokapseln zum Einsatz, in denen elektrisch geladene weiße Teilchen in gefärbtem Öl schwimmen. Zu Beginn der Entwicklung steuerte der Stromfluss, ob die weißen Partikel an der Oberseite der Mikrokapsel waren, sodass sie für den Betrachter weiß aussah, oder unten blieben, sodass die Farbe des Öls sichtbar war. Jene Mikrokapseln erlauben es, flexibles Plastik anstatt Glas als Trägermaterial zu nehmen. Nicht ganz so flexibel sind E-Papiere auf Basis bistabiler LCDs. Dafür ermöglichen diese ein neutrales Weiß bei hoher Oberflächenreflexion und Auflösungen bis zu 200 dpi.
In die bisher genannten Verfahren lässt sich Farbe nur mit Hilfe von Filtern bringen. Originär farbig ist das bislang kaum verbreitete Verfahren von Liquavista, einer Philips-Tochter. Dabei liegen eine gefärbte Öl- und eine Wasserschicht übereinander. Die Lichtdurchlässigkeit der einzelnen Bildpunkte wird beeinflusst, indem man die Oberflächenspannung mittels angelegter elektrischer Spannung verändert, wodurch das Öl in einen Winkel des Pixels gedrängt wird. Damit sollen sich farbige und schnelle reflektive Anzeigen mit hohem Kontrast und geringem Energieverbrauch herstellen lassen. (Marcel Conseé)
Der Autor
Pete Hayes ist Technical Marketing Engineer der Display Group von
Dialog Semiconductor, Telefon 0 70 21/80 54 12, www.dialog-semiconductor.com