Tyco: »›Early Involvement‹ ist der Schlüsselfaktor im Automotive-Sensormarkt«

1. Dezember 2008, 9:43 Uhr | Nicole Kothe, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Tyco: »›Early Involvement‹ ist der Schlüsselfaktor im Automotive-Sensormarkt«

Wie halten Sie bei der Produktion der unterschiedlichen kundenspezifischen Lösungen die Kosten im Rahmen?

Wie in allen anderen Branchen auch, steigt der Kostendruck gewaltig. Da heißt es, langfristige Strategien zu entwickeln, die helfen, kosteneffizient zu arbeiten und zu produzieren und dem Kunden trotzdem die gewohnte Qualität zu liefern. Zum einem könnte man über ein innovatives Packaging nachdenken – also mehr Funktionalität in günstigeren Gehäusetechnologien. Wenn ein Projekt sehr preissensitiv ist, kommt sicher auch die Möglichkeit in Betracht, in Niedriglohnländern oder gegebenenfalls lokal beim Kunden zu produzieren und so die Transport- und Zollkosten gering zu halten.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Automotive-Sensor-Markt unter dem Eindruck der jüngsten Entwicklungen am Finanzmarkt entwickeln?

Getrieben durch die Automobilindustrie, und vor allem durch die Forderung nach dem »Green Car«, ist die Sensorik ein wichtiger Wachstumsmarkt. Es wird sicherlich kein sprunghaftes Wachstum geben, eher ein konstantes, so wie auch in den letzten Jahren. Der gesamte Sensorikmarkt wächst jährlich um etwa 5-6 Prozent, der Markt für Positionssensoren um rund 6-7 Prozent. Vom Bedarf her wäre ein stärkeres Wachstum möglich, jedoch tritt auch hier wieder der Kostendruck als Bremse auf. Für Europa sehen wir z.B. eine dynamische Entwicklung in der Bremsapplikation. Die regenerative Bremse wird kommen – das weitet den Markt natürlich aus.

Auch die Doppelkupplung sehen wir als starken Wachstumstreiber an, leistet sie doch gerade in Hinsicht auf Spritverbrauch und CO2-Ausstoß einen wichtigen Beitrag. Da in jeder Doppelkupplung bis zu sechs oder sieben Positionssensoren sitzen, sind hier große Stückzahlen möglich. Nicht zuletzt werden auch Applikationen wie das Start/Stopp-System, das bereits jetzt in einigen Automarken eingebaut ist, zum Wachstum beitragen. Hier ist innerhalb kürzester Zeit ein millionenschwerer Wachstumsmarkt entstanden.
Sie verzeichnen seit etwa sechs Jahren zweistellige Wachstumsraten – damit wachsen Sie deutlich schneller als der Markt. Ist das nur mit »Early Involvement« zu erreichen?

Das ist einer der wichtigsten Faktoren. Aber zunächst muss die Grundausrichtung stimmen. Wir sind zu einhundert Prozent auf Automotive fokussiert. Das garantiert ein tiefes Applikationswissen – was wiederum dem Kunden zugute kommt. Strategisch haben wir uns darauf ausgerichtet, innerhalb unserer Fokus-Applikationen immer als Pionier dabei zu sein. Wir kennen die Schlüsselkunden seit Jahren und betreiben kontinuierliche Konzept- und Projektarbeit mit ihnen. Ein weiterer Faktor ist die Vielseitigkeit und Globalität eines Großkonzerns wie Tyco Electronics.

Neben dem einzelnen Sensor bieten wir unseren Kunden auch begleitende Technologien und ein umfassendes Prozess-Know-How an. Dank unserer globalen Struktur können wir innerhalb von 24 Stunden beim Kunden sein – weltweit. Nicht zuletzt ist aber auch eine Portion Glück und Vertrauen auf das Bauchgefühl nötig, um von Anfang an auf die richtigen Technologien und Applikationen zu fokussieren. All das stimmt uns optimistisch, dass wir in den nächsten drei Jahren die 100-Millionen-US-Dollar-Marke knacken werden.


  1. Tyco: »›Early Involvement‹ ist der Schlüsselfaktor im Automotive-Sensormarkt«
  2. Welche Rolle spielen der japanische und der amerikanische Automobilmarkt?
  3. Tyco: »›Early Involvement‹ ist der Schlüsselfaktor im Automotive-Sensormarkt«

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