Trends und Herausforderungen beim Test
Durch das gleichzeitige Senden und Empfangen mehrerer Signale erreicht MIMO eine neue Dimension der spektralen Effizienz. Jedoch ist damit auch eine höhere Komplexität verbunden. Testingenieure müssen eine ganze Reihe entscheidender Aspekte berücksichtigen, die mit einem Umstieg von SISO- auf MIMO-basierende Systeme verbunden sind: »Eine durch die Komplexität von MIMO und OFDM bedingte Herausforderung ist die Anzahl der räumlichen Streams, die das Testsystem unterstützen muss«, erklärt Elo. »Zum Beispiel nutzen WLAN und LTE jeweils vier Stream-Konfigurationen, die aktuelle WiMAX-Technologie unterstützt zwei Streams.
Eine Herausforderung auf der Seite des Messempfängers ist die Zerlegung des gemischten Signals in mehrere unabhängige Signale oder Streams. Die größte Herausforderung ist jedoch die Synchronisation: Die Übertragung mehrerer Signale erfordert eine genaue Synchronisation der verschiedenen Kanäle im Hinblick auf die Phase und die zeitliche Erfassung. « Signalanalysatoren und Generatoren müssen also genau synchronisiert sein, um exakte und wiederholbare Messungen zu liefern.
»Eine weitere Herausforderung für die Messtechnik ist die Bandbreite « fährt Elo fort. »Beispielsweise nutzen WiMAX und LTE derzeit eine Bandbreite von 20 MHz, wogegen WLAN 802.11n eine Bandbreite von 40 MHz aufweist. Somit muss das Testsystem flexibel große Bandbreiten abdecken können.« Weil viele drahtlose Geräte mehrere Standards nutzen und Hersteller verschiedene Geräte produzieren, die mit unterschiedlichen Standards arbeiten, muss die Testeinrichtung entsprechend flexibel sein.
Die Messtechnik sollte die erforderlichen Messungen für alle wichtigen Standards durchführen und auch eine hinreichende Genauigkeit gewährleisten können. »Da die neuen Standards von den Herstellern rasch übernommen werden, kommt das Problem der Migration der Testeinrichtungen hinzu«, so der Experte. »Idealerweise sollte sich die Testeinrichtung für neue Mobilfunk- und Modulationsstandards einfach und kostengünstig erweitern lassen, am besten mit nur einer Softwareänderung.«