Messen mit USB-Datenerfassungsmodulen #####

14. August 2007, 10:53 Uhr | Jonathan Tucker
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Messen mit USB-Datenerfassungsmodulen

Die Vorteile des USB für Test- und Messanwendungen sind vielfältig. Bevor ein USB-Datenerfassungsmodul ausgewählt wird, sollte die Anwendung genau betrachtet werden. Wenn Spannungsspitzen oder unterschiedliche Massepotentiale vorliegen, sollte der PC geschützt und die Integrität der Signale durch isolierte USB-Datenerfassungsmodule sichergestellt werden. Joachim Kroll

Messen jenseits von USB: GPIB, PXI und LXI

Wenn keine Datenerfassungsmodule mit USB-Anschluss für eine Messung verwendet werden, kann das Mess-Signal auch auf anderen Wegen in einen PC gelangen. GPIB galt lange als die wichtigste Schnittstelle für leistungsfähige Test- und Messinstrumente und gewährleistet eine robuste Kommunikation, allerdings mit relativ hohen Adapter- und Verkabelungskosten im Vergleich zu der sehr kostengünstigen USB-Schnittstelle. Ebenso wie USB, nutzen auch LXI-Geräte einen bewährten Industriestandard. Durch den Ethernet-Standard werden hier ebenfalls sehr niedrige Schnittstellenkosten erreicht. Zudem ergeben sich weitere Vorteile wie die Kompatibilität mit drahtlosen und anderen Netzwerkkomponenten, eine TCP/IP-Integration mit dem Internet, standardmäßige Kompatibilität zu Webbrowsern etc.

LXI-Geräte erfordern eine grundlegende Webserver-Funktionalität und erlauben dadurch eine Fernüberwachung und gewisse Basisanwendungen ohne zusätzliche Software. Mit LXI-Geräten werden standardmäßige IVI-Treiber mitgeliefert, die eine Anbindung von Standard-PCs und das Steuern der Messinstrumente mithilfe von Programmiersprachen ermöglichen. LXIGeräte profitieren außerdem von den größeren Entfernungen von mehreren hundert Metern, die Ethernet überbrücken kann. USB und GPIB sind nur für wenige Meter ausgelegt, PXI für noch kleinere Distanzen.

Im Normalfall weisen serielle Bussysteme höhere Latenzzeiten auf als parallele Schnittstellen, wie z.B. PCI und PXI. LXI wurde deshalb mit speziellen Trigger- und anderen Technologien erweitert, um solche Timing-Probleme zu vermeiden. LXI enthält den Zeitsynchronisationsstandard IEEE-1588 in Class-B-Geräten und einen neu entwickelten Hardware-Triggerbus in Class-A-Geräten. Da der USB-Standard nicht für Testanwendungen erweitert wurde, gibt es hier keine derartigen Verbesserungen.

PXI und PXI-Express-Produkte nutzen den Vorteil paralleler Triggerbusse und verteilter Takte auf ihren Backplanes. Hier müssen aber die zusätzlichen Kosten für Chassis und Controller berücksichtigt werden. Für PXISysteme ist auf Grund ihres Aufbaus eine zentrale Struktur charakteristisch. Sie können aber durch verschiedene Adapter zwischen den Chassis auf verteilte Anwendungen erweitert werden.

PXI-Systeme werden meist genutzt, wenn es auf eine modulare Konfiguration und eine extrem straffe Zeitsynchronisation ankommt, niedrige Kosten jedoch nicht entscheidend sind. USB- und LXI-Lösungen sind dagegen deutlich kostengünstiger und bieten eine größere Freiheit hinsichtlich des Aufbaus als PXI und zeichnen sich zudem durch niedrigere Grund- und Schnittstellenkosten aus. C. Cimino

Jonathan Tucker ist Lead Industry Consultant bei Keithley Instruments.
jtucker@keithley.com

Unterschiedliche Massepotentiale

Unsymmetrische analoge Eingänge sind nicht isoliert und liegen auf Erdpotential. In nicht isolierten Systemen sind sogar die digitalen I/O-Signale mit der gleichen Masse verbunden.

Obwohl das zu messende System auf dem gleichen Massepotential wie das USB-Datenerfassungsmodul liegt (da beide über das Stromleitungsnetz des Gebäudes verbunden sind), kann das Massepotential zwischen den beiden Geräten eine beträchtliche Spannungsdifferenz aufweisen – über 100 mV. Schnelle Schaltströme erfordern dann einen schnellen Ausgleich über das 5 Meter lange USB-Kabel bis zum PC. Je nachdem, wie die unsymmetrischen Eingänge des Moduls angeschlossen sind, können sich auch Fehler durch Masseschleifen ergeben. Dabei können Spannungsdifferenzen auf den Signalleitungen oder dem Massepotential des USB-Kabels zu sehr ungenauen Messungen führen oder sogar das System beschädigen. Bild 3 zeigt ein Beispiel für einen unsauberen Anschluss eines unsymmetrischen Eingangs. Eine bessere Möglichkeit, unsymmetrische Eingänge anzuschließen, ohne dass derartige Fehler durch Masseschleifen auftreten, ist in Bild 4 dargestellt.

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Bild 3. Unsaubere Verbindung bei unsymmetrischen Eingängen: Durch Massenschleifen entstehen Spannungsdifferenzen auf den Signalleitungen, die zu ungenauen Messungen führen. Bild 4. Richtig verbundene unsymmetrische Eingänge mit geerdeter Mas
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Bild 3. Unsaubere Verbindung bei unsymmetrischen Eingängen: Durch Massenschleifen entstehen Spannungsdifferenzen auf den Signalleitungen, die zu ungenauen Messungen führen. Bild 4. Richtig verbundene unsymmetrische Eingänge mit geerdeter Mas
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Bild 3. Unsaubere Verbindung bei unsymmetrischen Eingängen: Durch Massenschleifen entstehen Spannungsdifferenzen auf den Signalleitungen, die zu ungenauen Messungen führen. Bild 4. Richtig verbundene unsymmetrische Eingänge mit geerdeter Mas

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  4. Optimale Messergebnisse brauchen optimale Einsatzbedingungen

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