Eine Familie von fünf Oszilloskopen für den anspruchsvollen Laboreinsatz hat Yokogawa mit der 6000er-Serie herausgebracht. Je nach Typ nutzbar sind auch 16 bzw. 32 Logikkanäle.
Im neuen Scope-Programm enthalten sind zwei Mixed-Signal-Geräte namens DLM6000 mit 16 bzw. 32 Logikkanälen und vier Analogkanälen mit Bandbreiten von 500 MHz bzw. 1 GHz sowie drei Vierkanal-Modelle DL6000 (ohne Logikkanäle) mit Analog-Bandbreiten von 500 MHz, 1 GHz bzw. 1,5 GHz. Die maximale Samplingrate der 1,5-GHz-Version DL6154 liegt bei 10 GS/s; für alle anderen Versionen beträgt sie 5 GS/s.
Als Maximalfrequenz, die in den 16- oder 32-bit-Logikeingängen der Mixed-Signal-Versionen verarbeitbar ist, nennt das Datenblatt (je nach Tastkopftyp) einen Wert von 250 MHz bzw. 100 MHz.
Durch die Kombination von max. 32 Logikkanälen mit vier Analogkanälen und hoher Bandbreite eignen sich die Mixed-Signal-Modelle besonders für die Fehlersuche in Embedded-Systemen, wobei die Windows-Fähigkeit und eine Reihe von Software-Treibern die Integration in automatische Testsysteme erleichtern.
Erwähnenswert an den neuen Scopes ist auch eine im Vergleich zu den früheren Laboroszilloskopen dieses Herstellers optimierte Bedienoberfläche, deren wesentliche Elemente eine neue Frontplatte mit hinterleuchteten Tasten, verbesserte visuelle Elemente auf dem Display wie gestaffelte Menüs und optimierte Bedienelemente wie z.B. der typische Drehknopf sind. Daraus resultiert eine einfachere Bedienung, die aber, so der Hersteller, die Diagnose-Möglichkeiten nicht begrenzen soll. So stehen vielseitige Tools zur Charakterisierung von Kurvenformen, Routinen zum Erkennen von transienten Impulsen und Anomalien, Algorithmen zur Signalaufbereitung und Rauschreduktion sowie eine Reihe von Optionen für die Analyse von seriellen Bussen und für Leistungsmessungen zur Verfügung.
Die Logikanalyse umfasst die Darstellung der digitalen Signalzustände, einen virtuellen D/A-Wandler zur Visualisierung der entsprechenden analogen Signalform im Logikkanal sowie Bustelegramm- und Zeichen-Decodier-Algorithmen.
Eine History-Funktion erlaubt das nachträgliche Aufrufen von Signalen, die dem Inhalt von 2000 Bildschirmdarstellungen entsprechen - diese Möglichkeit, Ereignisse zurückverfolgen zu können, ist vor allem für die Fehlersuche bei unbekannten Ereignissen sinnvoll. Eine weitere praxisgerechte Funktion ist das Durchsuchen des History-Speichers nach bestimmten Kurvenformen sowie das nachträgliche Zoomen, um Details zu erkennen.
In zwei Zoom-Fenstern lassen sich zugleich zwei verschiedene Bereiche herausvergrößern. Die Zoom-Faktoren, Zoom-Positionen und Zeitachsen können dabei unabhängig voneinander gewählt werden. Mit einer automatischen Scroll-Funktion ist es außerdem möglich, gespeicherte Kurven aufzurufen und dabei die Zoom-Position automatisch nachzuführen. Eine der vielen Triggervarianten umfasst z.B. die Triggerung auf ein Logiksignal, wobei auch Kombinationen der Triggerbedingungen genutzt werden können.
Neuartige IIR- und FIR-Bandbreitenfilter, ein High-Resolution-Modus, die Mittelung sowie mathematische Berechnungen in Echtzeit ergänzen die Analysemöglichkeiten ebenso wie die Optionen zur Analyse serieller Bussignale. So lassen sich I²C-, SPI-, CAN-, LIN- und UART-Busstrukturen in Echtzeit decodieren, wobei auf die jeweilige Bus-Architektur abgestimmte Triggervarianten unterstützend wirken.
In den beiden Zoom-Fenstern kann man sogar Bussignale darstellen, die mit verschiedenen Geschwindigkeiten getaktet sind. Ein Beispiel für die Preisstruktur der neuen Scopes: Das DLM6054 gibt es mit 16 Logikeingängen und zwei 100-MHz-Logiktastköpfen ab 10.900 Euro.