Hameg: »Zweistelliges Wachstum ist realistisch«

31. März 2008, 10:31 Uhr | Nicole Kothe, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen gegenüber dem Wettbewerb?

Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen gegenüber dem Wettbewerb?

Zu unseren Stärken gehört eindeutig das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis, das jedoch nicht den Anspruch hat, billig zu sein, sondern für schmale Budgets ein profundes Package anzubieten. Am Beispiel unserer Oszilloskope wird ersichtlich, dass kein Wettbewerber – selbst weit oberhalb unseres Preispunktes - mit einer 1mV-Eingangsempfindlichkeit aufwarten kann. Am Ende ist es die Summe der Features wie Empfindlichkeit, Genauigkeit, Speichertiefe, Bandbreite, Real-Time Sample Rate oder Connectivity, die das Package rund macht und zur finalen Kaufentscheidung unserer Kunden führt.

Viele unserer Geräte bieten USPs (Unique Selling Points), wie etwa das Arbitrary-Power-Supply HM8143, das durch die Fähigkeit, Strom »geben und nehmen« zu können, den Vier-Quadranten-Betrieb beherrscht. So ist es in der 130-W-Leistungsklasse einzigartig, neben präzisem Rücklesen von Spannung und Strom zusätzlich externe Spannungsmodulation bis zu 50 kHz anzubieten. Deutliches Verbesserungspotential haben wir bei der Bekanntheit der Marke Hameg in den außereuropäischen Vertriebsgebieten. Hier arbeiten wir daran, unsere USPs stärker zu propagieren.

Welche Ziele und Erwartungen haben Sie an die mittel- und langfristige Entwicklung des Unternehmens?

Hameg ist grundsätzlich mit dem bestehenden Produktportfolio gut aufgestellt. Knapp 80 Prozent des Umsatzes wird heute in Europa realisiert. Jetzt gilt es, dieses Produktspektrum durch die globale Präsenz von Rohde & Schwarz in den mehr als 60 Ländern der Welt und durch den jetzt vereinfachten Zugang zu diesen Märkten auf eine breitere Basis zu stellen. Zusätzlich haben wir einige sehr attraktive Produkte in der Entwicklung, deren Markteinführung sukzessive in diesem und zu Beginn des nächsten Jahres stattfinden wird.

Die Mehrzahl dieser Geräte eröffnet uns neue Marktchancen, da sie kein Replacement existierender Produkte darstellen, sondern in dieser Weise weder zuvor im Rohde&Schwarz- noch im Hameg-Portfolio zu finden waren. Allen gemeinsam ist das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis sowie die für Hameg typische einfache Bedienung. Im April wird die 200-kHz-Auto-Balancing-LCR-Messbrücke HM8118 in den Markt eingeführt, die mit ihrer Grundgenauigkeit von 0,05 Prozent, ihrem Auflösevermögen bis herunter in den femto-Farrad-Bereich und der zum Lieferumfang gehörenden SMD-Test-Fixture eine neue Referenz für die Charakterisierung von Bauelementen in Entwicklung, Produktion und Service markiert - zu einem Preis von unter 1400 Euro. Wir arbeiten auch an der Entwicklung reiner DSOs, um auch den Kunden gerecht zu werden, die bereit sind, auf eine analoge Darstellung ihrer Signale zu verzichten.

Generell gilt, dass unsere Produkte in der Mitte der Wertepyramide zu finden sind, einem Marktsegment, das weder mit dem asiatischen Bulk-Business im Wettbewerb steht noch in Spezialgebiete wie Protokoll-Analyse serieller Datenströme vorstoßen soll. Mit der zuvor beschriebenen globalen Expansion sowie dem vorhandenen Produktmix und den neuen Produkten sehen wir ein jährliches zweistelliges Wachstum für realistisch an.

Welche Überraschungen hat Hameg mittelfristig für den T&M-Markt zu bieten?

Wie zuvor ausgeführt arbeiten wir unter anderem an einer Produktfamilie reiner DSOs, und wir werden auch hier wieder Maßstäbe bezüglich Ausstattung und Funktionsumfang in diesem Preissegment setzen. Weiterhin kommt eine ganz neue Familie an Power-Supplies im mittleren Preissegment, die wiederum kein Replacement darstellt, sondern durch ihre Vielseitigkeit neue Kundensegmente adressiert. Ähnlich sieht es auch mit unserer neuen Familie der Arbitrary-Funktionsgeneratoren aus. Ich verspreche Ihnen schon heute spannende Produktvorstellungen und weitere Highlights auf der Electronica 2008.


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