»Mit GestIC können wir die Bewegung eines Menschen detektieren«, erklärt Werner Witte, Marketing Manager bei Ident Technology. »Und zwar ohne Infrarot, ohne Ultraschall und auch ohne aufwändige Kamerasysteme.«
GestIC funktioniert ähnlich wie ULPP durch elektrostatische Felder sowie durch eine patentierte Elektrodenanordnung mit geringster Stromaufnahme. »Durch die Leitfähigkeit des menschlichen Körpers wird ein schwaches elektrisches Feld, das die mit GestIC-Sensoren ausgestattete Applikation umgibt, verändert«, erklärt der Experte. »Dabei detektieren die GestIC-Sensoren die Annäherung und die Position etwa eines Fingers und senden die Positionsdaten an die Elektronik. Wir können damit die Bewegung des Menschen in einem Radius von bis zu 30 cm in der X-, Y- und Z-Achse verfolgen. Und bei 200 Abtastungen pro Sekunde können diese Bewegungen auch gerne schnell sein.« Mit GestIC könnte man z.B. ein Dokument umblättern, indem man seine Hand einfach von rechts nach links dreht; oder die Lautstärke am Radio oder PC per vertikaler Handbewegung verändern.
zeropower«: kabel- und stromloses Sensorsystem
Schalter und Sensoren sind heutzutage überall zu finden. So unterschiedlich ihre Einsatzbereiche und Funktionen auch sein mögen, zwei Dinge haben sie alle gemeinsam: Sie benötigen mindestens ein Kabel und setzen eine gewisse Bautiefe voraus. Anders die zeropower-Technologie: »zeropower arbeitet mit vielen kleinen Sensoren, Clients genannt, die keine eigene Stromquelle brauchen«, erklärt Witte. »Jeder dieser Clients besitzt eine eigene ID. Sobald der Mensch den stromlosen zeropower-Client berührt, wird ein Impuls zum zeropower-Server weitergegeben. Je nach Einsatzzweck und Aufgabenstellung erfolgt nun eine entsprechende Aktion.« Eine separate Verbindung zwischen Client und Server ist nicht notwendig.
Mit zeropower kann man enorme Mengen an Kabeln und Schaltern einsparen - davon ist man bei Ident Technology überzeugt. »Alleine im Auto könnten sofort viele Kabelbäume ersatzlos gestrichen werden, bei Geschirrspülern, Hifi-Anlagen und Waschmaschinen würden aufwändige Platinen, teure Schalter und noch mehr Kabel wegfallen«, führt Witte aus. »Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Projekte zeigen, dass wir mit zeropower den Aufwand für Kabel, Kosten und Gewicht durchschnittlich um über 20 Prozent reduzieren konnten.« Mit einer Siliziumchip-Grundfläche von nur ca. 1,5 mm² passt zeropower auch in nahezu alle elektronischen Gegenstände, selbst in enge Bauräume und an schwer zugänglichen Stellen.
Skinplex scheint eine große Zukunft vor sich zu haben, denn die möglichen Einsatzgebiete sind vielfältig: Haushaltsgeräte, Spielzeug, mobile Geräte, Computerzubehör, Konsumgüter, Autos oder andere elektronische Geräte, die durch einen Mikrocontroller gesteuert werden - und das sind mittlerweile nahezu alle.
Ident Technology punktet mit Ideenreichtum
Die Ident Technology AG wurde im Jahr 2002 von Peter Rosenbeck, Stefan Donat und Wolfgang Richter mit dem Ziel gegründet, innovative Lösungen für eine intelligente Mensch-Maschine-Kommunikation zu entwickeln und zu vermarkten. Heute beschäftigt das Unternehmen am Firmensitz in Weßling bei München bereits mehr als 30 Mitarbeiter.
Im Rahmen des Geschäftsmodells entwickelt das Unternehmen Technologien und vermarktet diese in Form von Lizenzen an ihre Kunden. Darüber hinaus baut das Team applikations- und kundenspezifische Demonstratoren, mit denen es die entsprechende Machbarkeit demonstriert. Bereits heute hat Ident Technology mehr als 170 Patente in über 70 Patentfamilien angemeldet. Zehn Patente für die Basistechnologien sind bereits zugeteilt.
Dem Unternehmen kommt gerade in der derzeitigen Wirtschaftskrise zugute, dass seine Basistechnologien breit einsetzbar sind und man somit nicht von einzelnen Märkten abhängig ist. »Unsere Entwicklung hat das Potential, eine revolutionäre Mensch-Maschine-Schnittstelle zu ermöglichen, da Bewegung, Position und Geschwindigkeit kostengünstig und wartungsfrei erfasst und ausgewertet werden können«, erklärt Peter Rosenbeck, Mitgründer und CEO bei Ident Technology. »Das ist einzigartig im Markt und vor allem für Hochvolumenanwendungen attraktiv.«
Das großteils von den Eigentümern finanzierte Unternehmen erwartet, im Jahr 2010 den Break-Even-150-Point erreicht zu haben.